Duisburg/Düsseldorf. Die Polizei fährt ihren Einsatz auf der Duisburger A40-Brücke deutlich zurück. Nur noch ein Streifenwagen hilft bei der Durchsetzung des Lkw-Verbots.
Bis zu 60 Polizisten haben das Lkw-Verbot auf der Duisburger A40-Brücke durchgesetzt. Die Beamte kamen teilweise in Mannschaftstärke per Polizeibulli auf die marode Neuenkamper Brücke, um Laster an der Weiterfahrt zu hindern. Die hohe Belastung hätte die Sanierung gestört.
Inzwischen ist die Zahl deutlich heruntergefahren. Oben steht nur noch ein Streifenwagen der Autobahnpolizei bereit, falls doch mal eine Diskussion mit einem Fernfahrer eskaliert, erklärt die Polizei. Und unten am Ende der Abfahrt sind gar keine Beamten mehr präsent. Hier hatten Polizisten aus Duisburg die abgeleiteten Lkw in die richtige Richtung weitergeschickt, um noch mehr Chaos zu verhindern. Straßen.NRW kontrolliert aber weiter.
Mehr Polizei beim Spurwechsel Anfang Mai
Wenn Anfang Mai (der genaue Termin steht noch nicht fest) die andere Richtung für Lkw gesperrt wird, sind auch wieder mehr Polizisten im Einsatz: "Anfangs fahren wir die Präsenz wieder hoch", erklärt Norbert Cleve vom Landesbetrieb Straßen NRW. Aber wenn sich nach ein paar Tagen oder sogar schon Stunden zeigt, dass es keine Probleme gibt, ziehen die Beamten wieder ab. Dann bleibt nur der Streifenwagen, der auch jetzt noch auf der Brücke steht. Zudem sind durchgängig drei Verwaltungshelfer vor Ort, um Knöllchen zu schreiben.
In den ersten sechs Wochen des Lkw-Verbots hatte die Polizei an der Ausfahrt Homberg 19.000 Laster abgeleitet – 16.000 davon kamen aus dem Ausland. 3200 davon mussten 150 Euro Bußgeld zahlen. Die anderen kamen mit 75 Euro Verwarngeld davon. Binnen anderthalb Monaten spülten die Lkw also knapp 1,7 Millionen Euro in die Landeskasse. Jetzt seien es noch rund 200 Lkw pro Tag, schätzt Cleve.
Knapp 1,7 Millionen Euro in die "Knöllchen-Kasse"
Die Kosten für den Einsatz lassen sich nicht beziffern, heißt es seitens des Innenministeriums. Es habe sich um einen "normalen" Einsatz zur Verkehrssicherung gehandelt – zusätzliche Kosten seien daher nicht angefallen.
Dennoch stößt der hohe Aufwand Landtagsabgeordnetem Gregor Golland (CDU) bitter auf: „Der Personaleinsatz erscheint vor dem Hintergrund stetig hoher Kriminalitätszahlen sehr hoch", schreibt er im März in einer kleinen Anfrage ans Verkehrsministerium und stellte in den Raum: Fehlen die Kollegen an anderer Stelle? Und wären automatische Blitzer nicht sinnvoller?
Ministerium: Polizeieinsatz war zwingend nötig
Die Antwort des Ministeriums vom Donnerstag ist eindeutig: Der Polizeieinsatz an der Brücke musste sein, um die Bauarbeiten zu sichern. Nur so habe sich eine Vollsperrung vermeiden lassen. Blitzer seien kein Ersatz. Das zeige auch die Erfahrung der Kollegen, die das Lkw-Verbot auf der Leverkusener A1-Brücke durchsetzen: Die Geräte ahnden die Durchfahrt zwar – aber dann ist der Laster längst auf der Brücke.
CDU-Mann Golland wollte zudem wissen: Fehlten die "Brücken-Beamten" beim Kampf gegen Kriminelle? Nur bedingt, versichert das Ministerium. Die Kollegen seien Mitarbeitern von Autobahnpolizei und Verkehrsdienst gewesen. Sie waren also ohnehin für die Überwachung des Verkehrs zuständig.
Weitere Brücken werden von der Polizei geschützt
Laut Ministerium sind es noch vier weitere: die Leverkusener A1-Brücke und die Mühlheimer Brücke in Köln mit ähnlichem Aufwand (bis acht Beamte , und eine kleinere Brücke im Hönnetal zwischen Menden und Balve mit Stichprobenartigen Einsätzen.