Duisburg.. Die Welle der Aberkennung von Doktortiteln ist bislang an der Universität Duisburg-Essen vorbeigeschwappt. Zu 100 Prozent kann man sich vor Betrug aber nicht schützen, weiß die Hochschule. Von Schummeleien bei Doktorarbeiten an der Universität Duisburg-Essen sei bis dato nichts bekannt.

Die Welle geht weiter. Nun muss auch Bildungsministerin Annette Schavan ihren Doktortitel abgeben. Damit steht die CDU-Politikerin jedoch nicht alleine da. Ihre prominenten Vorgänger heißen Koch-Mehrin, zu Guttenberg oder Brinkmann. Doch ab wann gilt eine Doktorarbeit als ungültig und wurde auch an der Universität Duisburg-Essen schon einmal geschummelt?

„Das sind natürlich Dinge über die niemand gerne spricht“, kommentiert Beate Kostka, Pressesprecherin der UDE, das pikante Thema. Für ihre Hochschule kann sie jedoch Erfreuliches berichten: „An der Universität Duisburg-Essen musste noch keinen Doktortitel im Nachhinein aberkannt werden“, sagt sie entschieden. Als Garant dafür nennt Kostka die gute Arbeit der Wissenschaftler an der Uni. „Die schauen wirklich ganz genau hin. Zu hundert Prozent kann man sich gegen so einen Betrug allerdings nur sehr schwer schützen“, erklärt die UDE-Pressesprecherin.

Schlüsselkompetenzen und Forschungsmethoden

Um eine Dissertation jedoch genau bewerten zu können, müssen jedoch zunächst die Spielregeln klar abgesteckt werden. „Grundsätzlich gelten die Regeln zur guten wissenschaftlichen Praxis“, berichtet Dr. Jutta Wergen, die mit der Graduiertenförderung „doknet“ Doktoranden auf die Promotion vorbereitet.

„Dabei geht es hauptsächlich um die Schlüsselkompetenzen und Forschungsmethoden. Während ihrer Doktorarbeit werden die Doktoranden dann von ihren Professoren begleitet“, erläutert die Wissenschaftlerin ihr Aufgabengebiet.

Von Schummeleien hat sie bis dato noch nichts mitbekommen. In einer Doktorarbeit müssen alle verwendeten Quellen angegeben werden. „Gegen diesen Punkt hat Frau Schavan meines Wissens verstoßen“, erläutert die Expertin.

Das Aufzählen der benutzten Quellen ermöglicht den Wissenschaftlern, die sich mit der jeweiligen Dissertation beschäftigen, dann den Arbeitsprozess des Doktoranden nachzuvollziehen. „So kann man prüfen, ob der Doktor-Kandidat alle Informationen, so wie es gefordert ist, selbst recherchiert hat“, erklärt Dr. Jutta Wergen.