Man(n) ist, was man(n) isst: Beim „Männerkochbuch“ von Thyssen-Krupp-Mitarbeitern geht Gesundheit durch den Magen. In dem Werk wurden Lieblingsrezepte der Mitarbeiter zusammengetragen. Vor allem die leichten Speisen sollen zu einem gesünderen Lebensstil animieren.
Wer von der Menschheitsgeschichte dafür vorgesehen wurde, Mammuts und Säbelzahntiger zu erledigen, Feuer zu machen und eine ganze Sippe zu versorgen, steht heutzutage gern am Grill. Oft hat man(n) aber keine Muße, sich auch noch aktiv um seine Gesundheit zu kümmern. Das Auto kommt pünktlich zum TÜV, aber der Gang zum Arzt erfolgt erst, wenn er schon überfällig ist. Mangelnde Gesundheitsvorsorge scheint typisch männlich. „Unsere weibliche Belegschaft ist im Schnitt definitiv gesundheitsorientierter. Die ‚Zielgruppe Mann‘ für präventive Gesundheitsthemen zu begeistern, ist schon eine Herausforderung“, sagt Dr. Ingeborg Erichsen, Leiterin des Bereiches Gesundheit im Stahlbereich von Thyssen-Krupp. „Männer muss man anders ansprechen, wenn es um die Gesundheit geht“.
Eine der Idee anlässlich des Schwerpunktthemas „Männergesundheit“ war es deshalb, Lieblingsrezepte der Mitarbeiter zu sammeln, von einer Ernährungswissenschaftlerin kommentieren zu lassen und für die männliche Zielgruppe ansprechend in einem „Männerkochbuch“ zu gestalten. Schließlich sind etwa 90 Prozent der Belegschaft männlich. Das Buch ist aber auch sicherlich für Frauen interessant. Es ist ab sofort kostenlos als Online-Version zum Download verfügbar auf thyssen-krupp-steel.com.
„Dass jemand, der vorher täglich Pommes Frites mit Schnitzel gegessen hat, plötzlich anfängt Rohkost-Salate zu essen und darüber ein Ernährungstagebuch führt, ist einfach unrealistisch“, sagt Ralf van Os, Leiter des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. „Es geht um die kleinen, aber kontinuierlichen Änderungen auf dem Ernährungsplan, die große Wirkung zeigen können. Darum knüpfen wir direkt an das gewohnte Essverhalten der Mitarbeiter an.“
Männer haben einen deutlich höheren Eiweißbedarf als Frauen: „Es gibt aber keine Standardkost, denn dafür ist der Kalorienverbrauch zu individuell. Die Mischung macht’s, und es kommt auf das richtige Maß an. Eine ausgewogene Ernährung ist zweifellos eine wichtige Voraussetzung für das Vermeiden von Krankheiten“, sagt die Ernährungs-Expertin Karin Landsberg. Aus dieser Perspektive gibt sie Tipps zu Rezepten wie „Muskelpudding für echte Kerle“, „Roastbeef mit Kräuterquark vom Grill“, aber auch zu Gerichten wie „asiatischer Nudelsalat“.
Die Tipps in dem Buch konzentreieren sich allerdings keineswegs ausschließlich auf Salate. Es gibt auch Fleischgerichte: „Es ist kein veganes Buch, auch wenn diese Art von Speisen derzeit im Trend liegen“, weiß Thyssen-Sprecher Erik Walner. „Es gibt abwechslungsreiche Speisen. Da ist für jeden etwas dabei.“
Auf der Arbeit haben die Mitarbeiter täglich die Wahl, ob es deftig oder gesund sein soll. „Die Mitarbeiterkantine bietet jeden Tag sowohl herzhafte Klassiker wie Currywurst oder Schnitzel und Pommes an, hält jedoch auch Salate und leichte Mahlzeiten bereit“, erklärt Erik Walner. Die gesunden Essensvarianten laufen unter dem Motto „Job und fit“ und sparen an Kalorien, spendieren aber viele Vitamine.