Duisburg. Schüler ohne Maske und Abstand: Corona-Gefahr herrscht durch Ansammlungen vor dem Schulgelände, wie Beispiele an zwei Duisburger Schulen zeigen.
Morgens um 7.45 Uhr vor dem Eingang am Carstanjensgarten: Die Schüler des Kaufmännischen Berufskollegs Mitte in Duisburg stehen kurz vor Unterrichtsbeginn in Gruppen von bis zu zwölf Jugendlichen zusammen. Sie begrüßen sich mit Handschlag, umarmen sich teilweise. Viele sind gerade aus der Straßenbahn gestiegen, haben ihre Maske heruntergezogen oder halten sie in der Hand.
Sicher, es gibt auch Schüler, die bereits vor der Schule den Mund-Nasen-Schutz tragen. Aber die Szene zeigt gerade angesichts eines aktuellen Corona-Falls am Kolleg, wie schnell sich das Corona-Virus verbreiten könnte. Da hilft es mitunter auch nicht, wenn sich alle Schüler in der Schule an die Maskenpflicht halten.
Am Sophie-Scholl-Berufskolleg in Duisburg-Marxloh mussten zwei Klassen komplett in Quarantäne
Am Sophie-Scholl-Berufskolleg in Marxloh mussten unlängst zwei Klassen samt Lehrer komplett in Quarantäne, weil zwei Infizierte nachweislich auch außerhalb des Schulgeländes Kontakte mit Mitschülern gehabt hatten.
Dies ist nun am Berufskolleg Mitte und davor etwa in der Gesamtschule Meiderich, die ebenfalls einen positiven Test gemeldet hatte, offenbar nicht der Fall gewesen. Das Gesundheitsamt ordnete jedenfalls vorerst jeweils keine Quarantäne für Mitschüler und Lehrer an.
[Alle aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus in Duisburg lesen Sie jeden Abend im Duisburg-Newsletter. Jetzt kostenlos für den Newsletter anmelden.]
Trotzdem kennt auch Bernd Beckmann, Rektor an der Meidericher Gesamtschule, solche morgendlichen Ansammlungen wie vor dem Berufskolleg Mitte. Und auch in Meiderich trägt nicht jeder Maske oder hält Abstand.
Faktisch endet die Zuständigkeit für Beckmann und seine Kollegen am Schultor. „Aber wir sehen das ja und sprechen deshalb die Schüler gezielt an. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Masken dann getragen werden“, so Beckmann, der zudem Sprecher aller Gesamtschulleiter in Duisburg ist. Gleichzeitig werde derzeit aber diskutiert, wie ankommende Schüler direkt dazu bewegt werden können, das Schulgelände mit Mund-Nasen-Schutz zu betreten.
Anreiz für Schüler: Gesamtschule in Duisburg-Meiderich überlegt, das Handyverbot auf dem Schulhof zu kippen
„Wir überlegen beispielsweise, die Unterrichtsräume früher zu öffnen“, sagt Beckmann. Ein möglicher weiterer Anreiz: das Handyverbot zumindest auf dem Schulhof aufzuheben. „Wir haben noch nicht abschließend entschieden, wollen das Problem aber in den Griff bekommen.“