Duisburg.. Nesrin ist das Duisburger Neujahrsbaby. Um 1.06 Uhr kam sie im Sana-Klinikum zur Welt. Wegen des Hebammenmangels blieben andernorts Kreißsäle zu.

Nesrin ist das erste Baby des Jahres 2019. Um 1.06 Uhr kam sie im Sana-Klinikum in Wedau zur Welt. Sie ist außerdem das entspannteste Baby des Tages. Tief und fest verpennt sie den Besuch der Großeltern, blinzelt nicht mal im Angesicht der Kamera. 4070 Gramm bringt die Kleine auf die Waage, 52 cm ist sie groß.

Mama Senem sieht man die Geburt kaum an, energiegeladen läuft sie um ihr Bett, tröstet die noch leicht eifersuchtsgeplagte Schwester Maral (2), nimmt ihr Baby auf den Arm, schenkt dem großen Bruder Emir (6) ihre Aufmerksamkeit. Die 33-Jährige ist in ihrem Element. Dabei sei die Geburt schon sehr anstrengend gewesen. Am 31. ging es morgens ins Krankenhaus. Das Feuerwerk hat sie nur gehört, „während der Wehen hatte ich die Augen geschlossen“, begründet sie lachend. Ihr Mann Cihan blieb an ihrer Seite, auch ihre Mutter Nesrin unterstützte bei der Geburt. Ein echtes Familienereignis.

Mit drei Kindern ist das Wunschziel erreicht

Dass es mancherorts knapp wird mit Hebammen, hat Senem Özalp zwar gehört, aber betroffen ist die Hambornerin nicht: Die beiden Omas werden an ihrer Seite sein und sie in der Zeit des Wochenbetts unterstützen. Mehr Kinder sollen es nicht sein, sagen Senem und Cihan Özalp. Für die Familie ist jetzt Schluss, mit drei Kindern ist das Wunschziel erreicht. Außerdem dürfen sich beide Omas freuen, dass ihre Namen künftig auch von den Enkeltöchtern getragen werden. Unglücklich ist nur Emir. Der Sechsjährige hatte sich einen Bruder gewünscht. Skeptisch betrachtet er das kleine Wesen im rosa Strampler, dem er noch keinen Fußballer-Einsatz zutraut.

2017 sind im Sana-Klinikum 1787 Babys zur Welt gekommen, darunter 101 Zwillingspärchen. Insgesamt wurde in den Duisburger Kliniken 2017 mit 5021 Geburten von einem „Baby-Boom-Jahr“ gesprochen (2016: 4952 Geburten). Die Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor, im ersten Quartal wurden 1145 Geburten gezählt. 2019 fängt zumindest gut an: Denn neben der kleinen Nesrin ist an Neujahr im Sana noch ein weiteres Baby zur Welt gekommen, im Bethesda lagen drei Frauen in den Wehen.

>>DIE FOLGEN DES HEBAMMEN-MANGELS

Im Helios-Krankenhaus St. Johannes scheint der Hebammen-Mangel erhebliche Folgen zu haben: Über die Feiertage war der Kreißsaal geschlossen, Schwangere wurden an ein Helios-Krankenhaus in Dinslaken verwiesen.

Wie aus Hebammen-Kreisen verlautete, ist die Not so groß, dass auch an Wochenenden geschlossen werden muss.