Duisburg.. Im Duisburger Landschaftspark Nord trafen sich die besten Computerspieler zum Finale der „Electronic Sports League-Meisterschaft“.

In der Gießhalle des Landschaftsparks Nord ist eine 60 Quadratmeter große Leinwand aufgespannt. Etliche Zuschauer verfolgen gespannt ein Fußballspiel. Doch was zunächst nach klassischem Public Viewing aussieht, ist das Finalspiel der „Electronic Sports League-Meisterschaft“ (ESL) im Fußball-Klassiker „Fifa 15“.

Zum ersten Mal wurde die Finalrunde der ältesten und aktivsten Videospielliga am vergangenen Wochenende in Duisburg ausgetragen. „Das Studio in Köln war einfach zu klein und jetzt sind wir das erste Mal unter freiem Himmel“, so Hauptveranstalter Michael Bister. Das sei europaweit Premiere: „Wir rechnen mit 1000 Zuschauern.“ Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von über 40 000 Euro unter den „Profi-Zockern“ verteilt.

Mit der Fußball-Simulation „Fifa 15“ ging es los

Den Anfang machen am Samstag Marvin Hintz und Benedikt Saltzer mit „Fifa 15“. Vor dem Finale haben sich die beiden online gegen eine große Konkurrenz durchgesetzt. In der Gießhalle spielen sie fünf Partien gegeneinander. Wer zuerst drei Siege in der Tasche hatte, ist der Gewinner. Nach vier Partien haben beide zwei Siege zu verbuchen. Das letzte Spiel entscheidet. Zwei Live-Kommentatoren beobachten die Zitter-Partie. 2:2 lautet der Endstand. Das Unentschieden reicht Saltzer dank des besseren Torverhältnisses. Nach Abpfiff springt er auf und küsst den Pokal: „Ich bin einfach nur überwältigt“, sagt der Sieger.

Anschließend geht es mit dem Spiel „Counter Strike: Global Offensive“ weiter. Bei diesem Computerspiel treten zwei Teams mit mehreren Spielern gegeneinander an. Ziel ist es, das andere Team auszuschalten. Absprache ist extrem wichtig. Deshalb tragen die Spieler spezielle Kopfhörer, über die sie mit den Teamkollegen kommunizieren können, ohne von der Umwelt abgelenkt zu werden.

Fans kamen als Helden verkleidet nach Duisburg

Der Berliner Matthias Remmert kommentiert: „Ich muss immer versuchen, alle mitzureißen, auch wenn gerade nichts Spannendes passiert.“ Marcus Gabriel aus Braunschweig spielt im ersten Halbfinale mit: „Es macht Spaß, sich mit anderen zu messen.“ Um in die professionelle Liga zu kommen, brauche man Kontakte und viel Glück. „Es ist nicht gesund, den ganzen Tag vor dem Computer zu hocken und zu spielen, auch als Profi braucht man Auszeit“, so der 23-Jährige. „Counter Strike“ lockt deutlich mehr Spieler an, als „Fifa“. Aus Hamburg sind Michael Hamm und Marvin Hülsen fürs Finale angereist. „Wir hoffen auf ein spannendes Spiel“, sagt Hülsen.

Am Sonntag drehte sich alles um das Strategiespiel „League of Legends“, das weltweit von gut 80 Millionen Menschen gespielt wird. In den Pausen werden Cos-play-Wettbewerbe veranstaltet. Fans kommen verkleidet als Helden aus dem Computerspiel – das beste Kostüm wird gekrönt.

Die Gäste sind begeistert von der Location und der Meisterschaft und viele hoffen auf eine Neuauflage in Duisburg bei der nächsten Meisterschaft.