Duisburg. Der Baustoffhersteller mit Hauptsitz in Duisburg-Huckingen hofft auf Mittel für weiteres Wachstum. Die Nachfrage in wichtigen Absatzländern zieht wieder an.
Der Baustoffproduzent Xella will an die Börse gehen. Entsprechende Pläne bestätigte gestern Jan Buck-Emden, seit 14 Jahren Chef des Unternehmens mit Hauptsitz in Huckingen.
Drei renommierte Banken begleiten laut Buck-Emden Xella auf dem Weg an die Börse. Gestern wurde die offizielle Ankündigung veröffentlicht. „Wir gehen auf die Zielgerade“, sagte der Xella-Chef, der seit 14 Jahren an der Spitze des Unternehmens stand. Bis 2008 gehörte der Baustoffproduzent mit so bekannten Markennamen wie Ytong, Hebel oder Silka zum Haniel-Konzern, bevor er von Goldman Sachs und PAI übernommen wurde. „Wir haben uns gemeinsam gut entwickelt“, so Buck-Emden über die Jahre mit den Finanzinvestoren aus den USA und Frankreich.
Belebung in wichtigen Märkten
Man produziere in den drei Bereichen Wandbau, Trockenbau und Kalk Baustoffe aus natürlichen Materialien, die am Markt etabliert seien: „Mit diesen Produkten kann man sich sehen lassen.“
Xella habe sich in den Krisenjahren nach 2008 gut gehalten, erläuterte Buck-Emden weiter, und jetzt sei in wichtigen Märkten wie Polen, Tschechien und den Niederlanden „nicht nur auf dem Papier“ wieder eine Belebung zu spüren und mithin ein perfekter Zeitpunkt, um den Börsengang zu starten.
Von einem Emissionsvolumen von einer Milliarde Euro wird unter Insidern gesprochen, und Buck-Emden geht davon aus, Geld sowohl für einen Schuldenabbau zu bekommen als auch für Akquisitionen und Bau neuer Werke.
In Huckingen bleibt alles wie es ist
An der Attraktivität von Xella für nationale und internationale Anleger lässt Buck-Emden keine Zweifel: „Wir können sehr profitabel sein, das haben wir auch in den Krisenjahren gezeigt.“ In Zeiten aktuell wieder wachsender Märkte sei der Baustoffspezialist für Investoren noch interessanter. „Wir sind solide aufgestellt, der Zeitpunkt ist genau richtig“, sagt der Xella-Chef, der auch nach dem Börsengang weiter an der Unternehmensspitze bleibt: „Ich bleibe an Bord“, sagte er gegenüber der Redaktion, das sei auch der Wunsch der gegenwärtigen Eigentümer.
Xella erwirtschaftet rund zwei Drittel seines Umsatzes mit Baumaterialien. Im ersten Halbjahr 2015 lag der Umsatz mit 638 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau. Der Gewinn stieg um elf Prozent auf 116 Mio Euro.
Am Standort Huckingen für die Xella-Zentrale dürfte der Börsengang nichts ändern. „Wir haben hier alles, was wir brauchen“, lobte Buck-Emden den vor fünf Jahren neu errichteten Hauptsitz des Unternehmens, das im In- und Ausland knapp 6300 Mitarbeiter beschäftigt.