Es ist verständlich, dass der ehrenamtliche Vorstand des Vereins Hundertmeister genervt ist: Die Zukunft unsicher, Kritik am Programm, unzufriedene Mitarbeiter, politisch umstritten, Zweifel an der geschäftlichen Kompetenz – vielen erscheint es unvorstellbar, dass sich das gut besuchte Haus an diesem Standort nicht selbst tragen kann.
Sollte der Rat beschließen, die Kulturzentrale weiter (und inklusive Miete stärker als bisher) zu fördern, muss der Verein klar und offen sagen: Wo bleibt das Geld der öffentlichen Hand? Bietet das Haus dafür genügend Nicht-Kommerzielles, etwa dem künstlerischem Nachwuchs eine Bühne? Wird die Einrichtung so wirtschaftlich wie möglich betrieben?
Wenn die öffentliche Förderung aufhört, muss ein Kommerzieller zeigen, ob er es tatsächlich schafft, an dieser Stelle Kneipe und (Sozio-)Kultur zu stemmen. Anne Horstmeier