Geschlagene neun Stunden dauerte am Montag die Verlesung und notarielle Beurkundung des Vertragswerks zwischen der städtischen Wohnungsbautochter Gebag und den Anwälten des Ehepaars Ströher. Dann war es geschafft: Mit den Unterschriften kann die Gebag den Schlussstrich unter den fehlgeschlagenen Ausflug in die Museumswelt ziehen, der sie fast in die Pleite trieb. „Endlich ist die Last weg“, atmet Gebag-Geschäftsführer Utz Brömmekamp nach dem Notar-Marathon auf. Mit dem im Sommer vom Rat abgesegneten Vertragswerk ist die städtische Wohnungsbautochter aus der Bauverpflichtung für den Museumsbau, dessen Kosten auf 70 Millionen Euro explodiert wären und wegen des Pfuschs bei den Schweißarbeiten 2010 gestoppt wurden, heraus. Alles in allem, einschließlich noch offen stehender Altverträge, hat das Desaster die Gebag an die 40 Millionen Euro gekostet.
Zur Vertragsvereinbarung gehört unter anderem, dass die Gebag unter der Verbindlichkeits-Verrechnung von 11,5 Mio € Ströhers das Küppersmühle-Gebäude überlässt. Es soll nach WAZ-Informationen in eine Stiftung übergehen. Wie berichtet hält das Kunstmäzen-Ehepaar an einem Erweiterungsbau des Küppersmühle-Museums fest, der Platz für die Kunstsammlung bieten soll. Es soll bereits Vorplanungen für den Neubau geben, der – diesmal ebenerdig – direkt an die Silos angesetzt werden soll. Über den Silo-Trakt, in dem auch eine Aufzugsanlage zum Dach untergebracht ist, sollen beide Museumsbereiche miteinander verbunden werden.