Inmitten einer Gruppenübung und den Vorbereitungen zum Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg traf am Vormittag des 8. Juni ein Voralarm aus Magdeburg ein. Wenige Stunden später stand fest: Die Duisburger Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) müssen zur Katastrophenhilfe ausrücken.
Der Duisburger Kreisverband des DRK machte sich sofort auf den Weg, um die Einsatzverpflegung zu beschaffen. Zehn ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins sollten den Betreuungs- und Pflegedienst für die Feuerwehrleute übernehmen. In Windeseile hatte das Team die notwendigen Utensilien zusammen, um sich mit 50 Feuerwehrleuten nach Osten zu begeben.
Als sie Sonntagnachts gegen 1.30 Uhr in einer Magdeburger Schule ankamen, war diese bereits besetzt: „Was wollt ihr denn hier?“, begrüßte sie ein Feuerwehrteam aus Salzgitter. Am nächsten Tag zogen die Duisburger Helfer deshalb in ein benachbartes Freibad, einen Kilometer Luftlinie vom Flutgebiet entfernt. „Als wir ankamen, waren noch Badegäste da“, erinnert sich Pöhlsen.
Trotz des schönen Wetters konnte das Wasser keinen Reiz auf die Einsatzkräfte ausüben: „Die lagen nach dem Einsatz bei 40 Grad lieber auf ihren Betten im Zelt“, erinnert sich Kreisbereitschaftsleiter Sven Pöhlsen. Nach einem Tag harter Arbeit waren sie zu erschöpft, schwimmen zu gehen. Um sie bei Kräften zu halten, versorgte das Duisburger Rote Kreuz sie mit seiner „kulinarischen Feldküche“, wie sie Ingo Schunke, der Pressesprecher des DRK, liebevoll bezeichnet. In drei 250 Liter fassenden Töpfen und einer Schmorpfanne kochte das Team für den Einsatztrupp der Feuerwehr Nudeln mit Hackfleisch, Stampfkartoffeln und Suppe. Selbst als sich der Einsatztrupp auf 160 Personen vergrößerte, konnten die Mitarbeiter noch mit drei Mahlzeiten plus Mitternachtssnack aufwarten. Auch um die Beschaffung von Unmengen Sonnencreme und Lotion gegen Mückenstiche musste sich das DRK-Team kümmern.
„Zwei Helfer mussten wegen entzündeten Mückenstichen ins Krankenhaus“, sagt Pöhlsen über den Katastropheneinsatz, sonst sei aber alles glimpflich verlaufen.