Duisburg-Friemersheim.. Duisport vermarktet an der Kruppstraße in Rheinhausen-Friemersheim eine neue Gewerbefläche. Kritik aus dem Stadtteil folgt prompt. Zu viel Lärm, zu viel Verkehr, zudem ärgern sich Bauverein wir Bürgerinitiative über die mangelnde Transparenz der Arbeit der Logport-Betreiber.


Wer die Kruppstraße von der Gaterweg-Brücke aus kommend befährt, muss zu einer Art Slalom ausholen. Rechts und links der Straße parken meterlange und tonnenschwere Lkw-Auflieger. So weit, so bekannt, wir berichteten mehrfach. Nun vermarktet die Logport-Betreiberin Duisport ein 9660 Quadratmeter großes Gewerbegrundstück mit potenzieller Einfahrt quasi genau zwischen den abgestellten Trailern. Massive Kritik aus dem Stadtteil ließ nicht lange auf sich warten.

„Diese Straße ist durch die parkenden Lkw von vier auf zwei Spuren verkleinert worden. Es gab schon diverse Beinahe-Unfälle mit Discounter-Kunden, die auf die Kruppstraße abbiegen wollten“, sagt Dietmar Vornweg. Der Chef des Spar- und Bauvereins Friemersheim befürchtet zudem, dass durch eine Gewerbeansiedlung auf dem Streifen zwischen Straße und Bahnlinie etliche weitere Lkw durch Friemersheim und Umgebung donnern.

Sichtlage zur Hauptzufahrt

Logport würde mit direkter Sichtlage zur Hauptzufahrt werben und auch mit der Nähe zu den Terminalanlagen und dem Wasser. Laut Vornweg sei davon auszugehen, dass an der Kruppstraße ein weiterer Logistiker gewünscht sei. „Was hier geschehen soll, ist in Sachen Entzerrung des Lkw-Verkehrs absolut kontraproduktiv“, schimpft Vornweg. Norbert Bömer, Vorsitzender der Bürgerinitiative „Saubere Luft“ aus Rheinhausen, bringt noch einen anderen Aspekt in die Diskussion ein: „Bei aller Vermarktung des Logport-Gebietes würde eine Grünfläche sehr gut tun“. Man rücke mit einer Gewerbefläche den Menschen weiter auf die Pelle, die Wohnbebauung an der Kruppstraße befinde sich nur wenige Meter vom neuen Gewerbegebiet entfernt.

Kurz und knapp antwortete Duisport auf die Kritik: „Die Fläche an der Kruppstraße wurde in der Vergangenheit bereits gewerblich genutzt als Nebenfläche des Bahnhofs, unter anderem war hier eine Möbelspedition ansässig. Im Rahmen des geltenden Baurechts sehen wir auch künftig eine gewerbliche Nutzung“, teilt Sprecher Julian Böcker auf Anfrage mit.

Nicht nur, dass Bömer wie Vornweg hier Gefahren für die Menschen sehen, sie stören sich auch am Verhalten Duisports. Erst Anfang Mai habe man zusammengesessen, von einer zu vermarkteten Fläche an der Kruppstraße sei keine Rede gewesen. „Da saß sogar der Planungsdezernent der Stadt mit am Tisch, offenbar will man sich mit uns nicht auseinandersetzen“, sagt Vornweg, der den Sinn solcher Gespräche anzweifelt und im Bezug auf Duisport von „Arroganz der Macht“ spricht.

Dazu, wann und zu welchen Konditionen das Areal an der Krupp-straße den Besitzer wechselt, wollte Duisport keine Angaben machen. In Sachen Verkehr befürchten Kritiker Ungemach, da könne auch die Aussage der Stadt zur Entschärfung der Discounter-Ausfahrt kaum etwas daran ändern. Die hatte dem CDU-Politiker Klaus Mönnicks zugesagt, auf einer Strecke von acht Metern Halteverbots-Zickzack-Linien auf den Asphalt zu malen. Vornweg: „Acht Meter, immerhin. Wie lang ist ein Lkw, 20 Meter?“

DIE FOTOFALLE

Halten will Duisport sei
n
e Zusage, sich finanziell an einer sogenannten „Fotofalle“ zu beteiligen. Mit diesem Gerät können Lkw kontrolliert werden, die verbotenerweise etwa auf der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen unterwegs sind. „Wir befürworten die Fotofalle“, sagte ein Duisport-Sprecher auf Anfrage.