Duisburg. Gewerkschaft, Unternehmer, Stadt und Arbeitsverwaltung arbeiten gemeinsam an der zügigen Integration der Neuankömmlinge in den Arbeitsmarkt.

Beim Bemühen, die Flüchtlinge möglichst schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren, herrscht breiter Konsens in der Duisburger Wirtschaft. Gewerkschaftsbund, Industrie, Handel, Handwerk, Stadt- und Arbeitsverwaltung haben sich zum Spitzengespräch getroffen und nicht nur eine gemeinsame Erklärung formuliert, sondern auch konkrete Maßnahmen verabredet.

„Die erfolgreiche Bewältigung dieser Herausforderung kann angesichts der demografischen Entwicklung mittel- und langfristig einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Region leisten“, heißt es in der Erklärung: „Hierzu müssen Flüchtlinge schnellstmöglich in Schulbildung, Ausbildung und Beschäftigung kommen.“ Als Schwerpunkte vereinbart wurden folgende Maßnahmen: Sprachkenntnisse fördern – und zwar möglichst schnell, Potenziale ermitteln und Qualifikationen anerkennen, Flüchtlinge fit machen für den Arbeitsalltag.

Personal kann bei Bedarf aufgestockt werden

Eine wichtige Rolle bei diesem Prozess spielt der „Integration Point“ bei der Agentur für Arbeit, wo sich unter anderem aufgrund spezieller Sprachkenntnisse ausgewählte zusätzliche Mitarbeiter um die Neuankömmlinge kümmern. So spricht einer der Beschäftigten neben Deutsch und Englisch auch noch Arabisch, Türkisch und Kurdisch. Er und seine Kollegen sollen sich vor allem um die Flüchtlinge kümmern, die wegen ihrer Herkunft, etwa aus Syrien, höchstwahrscheinlich anerkannt werden und bleiben können.

Deutsch-Schulungen stehen am Anfang, auch schon vor der Anerkennung als Flüchtling. „Das muss schnell passieren“, sagt Hans-Georg Grein von der Arbeitsagentur. Parallel beginne man beim Integration Point, sich um die Anerkennung von Berufsabschlüssen zu kümmern oder um eventuell nötige Nachqualifizierungen für den deutschen Arbeitsmarkt. Seit Jahresbeginn gibt es diese Stelle bei der Arbeitsagentur an der Wintgensstraße. Bei Bedarf kann das Personal aufgestockt werden, ohne dass an anderer Stelle der Arbeitsverwaltung Leistungen eingeschränkt werden müssten.

DGB-Chefin "fand das Gespräch ziemlich konkret und gut"

Unternehmen, die an der Beschäftigung von Flüchtlingen interessiert sind, werden durch Willkommenslotsen der Kammern unterstützt. Diese beraten Betriebe, wer für eine Arbeitsaufnahme oder Berufsausbildung in Frage kommt, welche Formalitäten zu klären sind, welche Angebote zur Sprachförderung bestehen und wie die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen funktioniert.

„Ich fand das Gespräch ziemlich konkret und gut“, sagte DGB-Chefin Angelika Wagner nach dem lokalen „Flüchtlingsgipfel“. Man habe vereinbart, Beispiele guter Integrationsarbeit zu sammeln und allen zugänglich zu machen. Auch Ideen von Betriebsräten seien hochwillkommen.

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