Dass das Duisburger Jobcenter zum 1. März einen Großteil der Zwei-Euro-Jobs im Stadtgebiet streicht, haben die betroffenen Sozialvereine seit ein paar Tagen schriftlich. „Durch das Aus für die Euro-Jobber nimmt man den Betroffenen eine Perspektive, regelmäßig zu arbeiten und etwas hinzuzuverdienen. Ebenso sind viele Einrichtungen akut in ihrer Existenz bedroht“, sagt Rolf Karling, Geschäftsführer von „Bürger für Bürger“ aus Rheinhausen exemplarisch für viele Sozialeinrichtungen.
„15 Mitarbeiter, allesamt über 50-Jährige, die auch aufgrund etwa von Erkrankungen nicht mehr für den Arbeitsmarkt vermittelbar sind, wurden meinem Verein ersatzlos gestrichen“, sagt Karling. Weitere Beispiele: Bei der evangelischen Kirchengemeinde Bruckhausen fehlen zehn Zwei-Euro-Jobber für die Stadtteilküche, beim Runden Tisch Marxloh vier Revierranger und beim Rheinhauser Tiergnadenhof fünf Helfer für die Versorgung der Tiere.
Das an den Jobbern gesparte Geld, so hat es Ulrich Käser, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, Ende vergangenen Jahres in einem Interview mit dieser Zeitung gesagt, würde benötigt, um weiteres Personal einzustellen, das Anträge von Armutsflüchtlingen aus Südosteuropa bearbeitet. „So spielt man zwei sozial schwache Gruppen gegeneinander aus“, beklagt sich Brita Krönke vom Runden Tisch Marxloh.
Wie geht es jetzt weiter? Wir wissen es nicht“, so Anja Schwertner von der Stadtteilküche Bruckhausen. „Wir müssen pokern und hoffen, dass einige der Jobber als Ehrenamtler bei uns bleiben“, ergänzt Karling. Die Vereine blicken wenig hoffnungsvoll nach vorne: „Stadt und Agentur für Arbeit sind sich der Tragweite dieser Entscheidung überhaupt noch nicht bewusst.“