Duisburg.. Polizei stellt den Kriminalitätsbericht 2015 vor: Zahl der Tötungsdelikte geht auf acht zurück. Zunahme bei Sexualstraftaten und Diebstahl.
Wie ganz NRW ist auch die Stadt Duisburg im Jahr 2015 verstärkt von Einbrechern heimgesucht worden. Der Polizei wurden 2200 Fälle gemeldet. Das war eine Steigerung von fast 43 Prozent im Vergleich zu 2014 mit 1556 Einbrüchen. Wichtig: Bei 944 Taten ( über 42 Prozent aller Fälle) blieb es beim Einbruchsversuch – meistens, weil die Eindringlinge an guter Sicherheitstechnik scheiterten. Zudem konnte die Polizei mit 62 Verdächtigen weitaus mehr Einbrecher auf frischer Tat festnehmen als im Vorjahr (25). Auch die Aufklärungsquote von 15,22 Prozent bei Einbruchsdelikten liegt klar über der anderer NRW-Großstädte.
„Das Gefühl der Einbruchsopfer, sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen zu können, kann ich nachvollziehen und nehme es äußerst ernst. Daher werden wir auch in 2016 die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs als Hauptschwerpunkt unserer Arbeit sehen“, sagte Duisburgs Polizeipräsidentin Elke Bartels im Rahmen der Präsentation des Kriminalitätsberichts 2015. Neben den 62 auf frischer Tat Ertappten ermittelte die Polizei weitere 170 Tatverdächtige. Das sei auch auf der Hilfe aufmerksamer Zeugen zu verdanken, so die Polizei. Immer häufiger alarmieren Nachbarn und Anwohner die Beamten, wenn sie verdächtige Beobachtungen gemacht haben.
Zahl der schweren Straftaten ging zurück
Zur Einordnung der allgemeinen Sicherheitslage: Von den insgesamt 55 604 Straftaten waren zwei Drittel (37 499) Einbruchs- oder Vermögensdelikte. Schwere Straftaten der Gewaltkriminalität gab es hingegen „nur“ 1700 – 118 oder 6,5 Prozent weniger als in 2014. Bemerkenswert: Die Zahlen der Tötungs- (von 11 auf 8), Raub- (von 525 auf 479) und Körperverletzungsdelikte (von 4213 auf 4171) sind allesamt rückläufig. „Diese positive Entwicklung zeigt, dass wir mit unserer Arbeit den richtigen Weg gehen“, so Bartels.
Eklatant ist neben der Zunahme der Fallzahl bei Wohnungseinbrüchen auch die der Diebstahlsdelikte (plus 2272 auf 23 945). Der Wert der erlangten Diebesgüter lag laut Polizei bei über 24 Millionen Euro. Auch bei Taschendiebstahl gab es einen Fallanstieg von 1319 auf nun 1601. Von den 63 ermittelten Tatverdächtigen kamen 75 Prozent aus dem osteuropäischen Raum.
661 der 19.461 Tatverdächtigen waren Asylbewerber
Insgesamt ermittelte die Polizei 19 461 Tatverdächtige, davon hatten 7734 keinen deutschen Pass (Vorjahr: 7068). 336 von ihnen begingen Straftaten gegen das Ausländerrecht, 661 waren Asylbewerber und 310 waren Touristen. Mit Blick auf die Nationalitäten zeigt sich, dass die Rumänen (1777) die größte Gruppe unter den nicht-deutschen Tatverdächtigen sind. Die meisten Delikte der Rumänen: Ladendiebstahl (641) und das Schwarzfahren (441). 83 Mal waren sie in Gewaltdelikte verwickelt.
Bei den Täter-Nationalitäten folgen: Türken (1542), Bulgaren (420) und Polen (411). Einen Anstieg gab es auch bei den Marokkanern zu verzeichnen – von 185 auf 234.
Die Einbruchs-Statistik mit Blick auf die Duisburger Stadtteile
Die meisten Einbrüche ereigneten sich in folgenden Duisburger Stadtteilen: Neudorf 127, Dellviertel 118, Bergheim 110, Marxloh und Altstadt je 103, Hochemmerich 93, Neumühl 92, Duissern 82, Obermeiderich 76, Hochheide und Alt-Homberg je 74, Mittelmeiderich 70 und Wanheimerort 68. Die wenigsten Einbrüche wurden verzeichnet in: Bissingheim 6, Alt-Walsum und Ungelsheim je 7, Wehofen 8, Beeckerwerth 9, Bruckhausen 15 und Hüttenheim 16.
Die Zahl der Sexualstraftaten stieg von 242 auf 300. In 48 Fällen handelte es sich um eine Vergewaltigung/sexuelle Nötigung. In 44 Fällen wurden Kinder sexuell missbraucht. 63 Mal wurde Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie angezeigt. Letztere Fälle wurden alle aufgeklärt.