Sie balancieren in 25 Metern Höhe, laufen über dünne Metallträger und stemmen schwere Gewichte – was für eine beeindruckende Zirkusshow. Doch das ist erst der Aufbau. Seit Anfang der Woche sind 40 Arbeiter damit beschäftigt, die Spielstätte von „Flic Flac“ im Hochfelder Rheinpark für die Premierenvorstellung am Samstag vorzubereiten.
Der junge Mann, der auf dem Dach des gelb-schwarzen Zelts herumturnt und die letzte Plane befestigt, hat einen Arbeitsplatz mit wunderschöner Aussicht. Industriekulisse, Rhein, das Grün im Park. Und allzu gefährlich ist es auch nicht: Eine Leine sichert ihn, das Zelt selbst ist mit 900 Ankern – riesigen Heringen –befestigt und wird von insgesamt 16 Kilometern an Stahlrohren getragen. „Es hält sogar Orkanstärke aus“, erzählt Sebastian Rottner-Hönicke, Pressesprecher der „Flic Flac“-Tour.
Das 120 Meter lange und 60 Meter breite Zelt beherbergte im Januar erstmals eine Produktion. Am Montag kam es vom Tour-Stop in Köln. 35 Trucks machten sich aus der Domstadt auf, um das Material für die Show „Exxtrem!“ nach Duisburg zu bringen. Am 1. Mai wurden die 27 Meter hohen Masten aufgestellt, dann von unten die Zeltplane hochgezogen. „Wenn das Wetter schön ist, geht das alles viel schneller“, erzählt Rottner-Hönicke. „Das Einschlagen der Anker war hier zum Beispiel nicht so schwer.“
Im Innern muss noch viel passieren. Hinter der dicken Plane riecht es nach Wiese, aber auch nach den Abgasen von Motoren. Frontlader rollen über den Rasen des Rheinparks, laden Tribünenteile von Lkw-Aufliegern ab. Die Arbeiter sitzen schon in den hohen Gerüsten und geben die kleineren Elemente von einem zum nächsten weiter. Schon jetzt sieht es im Zelt futuristisch und bizarr aus, was durchaus zur Show von „Flic Flac“ passen dürfte.
Unter der dunklen Decke hängt bereits eines der wichtigsten Elemente von „Exxtrem!“: die Megarampe. 15 Meter ist sie hoch und wird während der Show heruntergelassen, um Inline-Skater und BMX-Fahrer in die Luft zu katapultieren. „Deshalb muss das Zelt auch so lang sein“, erklärt Rottner-Hönicke. „Sie müssen Anlauf nehmen und am Ende wieder abbremsen.“ Mehr als 60 km/h schaffen zum Beispiel die Skater. Doch bis es so weit ist, gehört die Manege noch den Artisten mit den Trägern, Bolzen und großen Hämmern.