15 mal 15 Meter breit, sechs Meter hoch und 50 Tonnen schwer war der Haufen Kohle-Pellets, der gestern früh gegen 4.30 Uhr so lichterloh brannte, dass die Berliner Brücke der A 59 für mehrere Stunden gesperrt werden musste.
Die Feuerwehr war mit 40 Leuten vor Ort auf dem Firmengelände eines niederländischen Logistik-Betriebs und löschte „mit reichlich Wasser”, so Abteilungsleiter Jörg Helmrich. Gegen acht Uhr war ihr Einsatz erledigt. Da der Haufen für die Löscharbeiten mit Radladern auseinandergezogen wurde, bot sich der Kriminalpolizei für die Ursachenermittlung, die noch andauert, kein ganz leichtes Bild, beschreibt Polizeisprecher Ramon van der Maat. Währenddessen hatten etliche Einsatzkräfte damit zu tun, das Verkehrschaos in Duisburg und vor allem rund um Ruhrort abfließen zu lassen. Auch der Öffentliche Nahverkehr fuhr heftige Verspätungen ein. Nur die Wasserwege konnten weiterhin befahren werden.
Erst nach dem Okay von zwei Prüfingenieuren und einem Statiker wurde die Strecke gegen 9.45 Uhr wieder freigegeben und der Stau konnte abfließen. Zuvor musste Jennifer Orzol, Bauwerksprüferin beim Landesbetrieb Straßen.NRW jedoch von der Polizei per Hubschrauber eingeflogen werden, weil sie im Stau zwischen Bochum und Duisburg steckte und von einem Autobahnparkplatz abgeholt werden musste. Die Feuerwehr leistete Amtshilfe und hiefte sie und ihre beiden Kollegen nebst „handelsüblicher Hammer” mit der Drehleiter unter die Brücke. Diese hatte an einer Stelle Feuer gefangen und musste auf ihre Sicherheit hin abgeklopft werden, betroffen war jedoch nur ein drei Millimeter dicker Schutzfilm aus Mörtelmaterial, der die Brücke vor Witterungseinflüssen schützt. „Mit den Hammern haben wir Hohlstellen gesucht und freigelegt”, beschreibt Orzol, „aber die Substanz ist nicht beschädigt, die Standsicherheit ist gewährleistet”.
Die Brücke wird den Winter jetzt wohl an einer Stelle ohne diesen Schutz aushalten müssen, „das ist aber nicht so schlimm, die Stelle ist unter der Brücke, also nicht direkt bewittert”, so Orzol. Im Frühjahr könnten Instandsetzungsarbeiten angegangen werden, wann ist jedoch ungewiss.