Das Bauprojekt des örtlichen Moscheevereins in Walsum, der dem Verband Islamischer Kulturzentren (VIKZ) angehört, liegt derzeit auf Eis.
Die Pläne für das großzügig dimensionierte Kulturzentrum an der Römerstraße sind in der aktuellen Form nicht genehmigungsfähig.
Das Amt für Baurecht und Bauberatung der Stadt Duisburg hat einige Mängel festgestellt, die nach der Bauordnung des Landes NRW nachgebessert werden müssen. Neben vielen kleineren Problemen, die in den Plänen zum Vorschein kamen, ist der gröbste Missstand die hohe Anzahl fehlender Parkplätze. Insgesamt fehlen 42 Parkmöglichkeiten. „Die Anzahl der Stellflächen ist absolut nicht ausreichend“, lautete die Stellungnahme der Verwaltung.
Der VIKZ bestätigte auf Anfrage, dass es auch baurechtliche Probleme mit dem Projekt gibt. „Das ist bei Bauvorhaben völlig normal“, so Fatih Gügen, Pressesprecher des Moscheevereins. „Das bedeutet aber nicht, dass das Projekt komplett gekippt wird.“ In Abstimmung mit dem Bauamt will der VIKZ die angemerkten Missstände beheben. Zum Umstand, ob es überhaupt möglich ist, die fehlenden Parkplätze in das Bauvorhaben zu integrieren, wollte sich Fatih Gügen nicht äußern. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zum Bauamt und werden die Mängel beheben“, ließ er kurz und knapp verlauten.
Nicht ganz so optimistisch beurteilt der Walsumer Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann die Situation vor Ort. „Die geforderten Parkplätze wird der VIKZ wohl nicht zur Verfügung stellen können. Das Gelände reicht dafür nicht aus“, meint Plückelmann. Entweder müsste das Gebäude wesentlich kleiner ausfallen, oder der VIKZ müsste zusätzlich ein weiteres Grundstück erwerben. Genauso beurteilen Bezirksamtsleiter Reinhold Mettlen und SPD-Ratsherr Georg Berner den Sachverhalt: „Das wird die größte Hürde sein“, sagt Reinhold Mettlen. In einem Protokoll zu einem Gespräch mit den Vertretern des VIKZ und der Verwaltung, das der Redaktion vorliegt, heißt es dazu: „Dem Bauherrn wurde nahegelegt, sich um das im Hinterland befindliche Bahngelände zu bemühen.“
Grundsätzlich lehnen die Vertreter der Walsumer Politik und Verwaltung das Vorhaben des VIKZ nicht einmal ab. „Wir haben keine Probleme mit dem Projekt, wenn der Verband auf die Übernachtungsmöglichkeiten verzichtet“, gibt Georg Berner deutlich zu verstehen. Die Räumlichkeiten, die der VIKZ im Moment an der Römerstraße nutzt, sind ohne jeden Zweifel nicht einer religiösen Gemeinde würdig. Trotzdem nehmen die Walsumer großen Anstoß an den geplanten Schlafräumen. Mit den baurechtlich strittigen Fragen hat dies aber nichts zu tun.
Allerdings benötigt der VIKZ für eine regelmäßige Übernachtbetreuung (mehr als drei Mal im Jahr) die Genehmigung des Landesjugendamtes in Köln. So kann es sein, dass das Bauvorhaben die Genehmigungsfähigkeit erreicht, aber keine Übernachtungen zugelassen werden.