Mögliche Interessenten für das Duisburger Schienenwerk
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Duisburg. Das Duisburger Unternehmen TSTG Schienentechnik hat möglicherweise zwei Kaufinteressenten. Laut TSTG-Chef Hans Pfeiler soll die Saarstahl AG einer der Abnehmer sein. Falls es doch zur Schließung kommt, haben sich Werksleitung und TSTG-Betriebsrat auf einen Sozialplan geeinigt.
„Zu einem etwaigen Interesse an der Übernahme von TSTG Schienentechnik kann aus heutiger Sicht nichts gesagt werden.“ Das ist die offizielle Reaktion der Saarstahl AG auf die WAZ-Anfrage zu einer möglicherweise geplanten Übernahme des Duisburger Schienenwerks.
Ein Dementi sieht jedenfalls anders aus. Bis in den Abend hinein hatten Vertreter von Betriebsrat und IG Metall am Donnerstag mit der TSTG-Unternehmensleitung über einen Sozialplan verhandelt, zuvor war die Belegschaft des von Schließung bedrohten Schienenwerkes in einem Protestzug zur Verwaltung gezogen. Und im Laufe des hitzigen Tages fiel dann offenbar die Bemerkung von TSTG-Chef Hans Pfeiler, das Unternehmen aus dem Saarland sei interessiert an einer Weiterführung des Duisburger Werkes, das nach dem Willen des Vorstandes des österreichischen Mutterkonzerns Voestalpine eigentlich zum Ende des Jahres geschlossen werden soll.
Es gibt möglicherweise zwei Interessenten
Damit sind möglicherweise zwei Unternehmen an einer Übernahme des letzten verbliebenen deutschen Schienenwerks interessiert, ein osteuropäisches ist schon länger im Gespräch. „Ein Luxusproblem, das haben wir gerne“, sagt Dieter Lieske von der IG Metall, die ebenso wie der Betriebsrat überzeugt ist, dass das TSTG-Werk in Bruckhausen eine wirtschaftliche Zukunft haben kann, wenn der Betreiber es will.
Protest bei TSTG
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„Die in den letzten Tagen kolportierten Meldungen über zwei mögliche Interessenten an einer Übernahme der TSTG sind vor dem Hintergrund der katastrophalen Marktsituation auf dem europäischen Schienensektor aus der Sicht der Voestalpine AG nicht ausreichend substanziell für zielführende Verhandlungen“, hieß es dagegen gestern in Linz: „Einzig sinnvoller Partner“ für einen Verkauf wäre die Deutsche Bahn Netz AG gewesen, die jedoch kein Interesse habe.
Unterdessen haben sich Werksleitung und TSTG-Betriebsrat über Interessenausgleich und einen Sozialplan für den Fall der Schließung geeinigt.
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