Huckingen.


Die Stadt Düsseldorf räumt massive Fehler bei der Wasserregulierung am Angerbach ein. Es habe durch die Wasserbaustelle in An­germund „gravierende Folgen“ für den Unterlauf gegeben. „Es hat tote Fische gegeben. Das ist so nicht akzeptabel“, sagt Umweltamts-Vize-Chefin Inge Bantz. „Von uns allen ist die Baustelle in der Auswirkung unterschätzt worden.“ Am Montag hieß es noch bei der Stadt Düsseldorf, man sehe „kein Problem“ an der Anger, die im Duisburger Süden zum Rinnsal geworden war.

Künftige Bauarbeiten müssten anders vorbereitet werden, heißt es jetzt aus Düsseldorf. „Die Abstimmung war nicht tiefgehend genug“, sagt Bantz. Auch die Duisburger Wirtschaftsbetriebe (WBD) unterschätzten die Auswirkungen. Denn die Duisburger hatten dem Neuen Angerbach sogar selbst noch Wasser abgegraben. Man habe am Montag an der Sandmühle den Zulauf in die alte Anger erhöht. „Wir haben dort schon länger das Problem, dass sie zu wenig Wasser führt“, sagt WBD-Sprecherin Sarah Mdaghi. Im Vertrauen, dass Düsseldorf mindestens 300 Liter pro Sekunde durch den Bach schicke, seien die Schieber geöffnet worden – mit verheerenden Folgen für den Neuen Angerbach.

Reihenweise starben Fische. Leser berichteten am Dienstag von 40 Zentimeter langen Fischen, die in größeren Pfützen eingeschlossen seien, und von Enten, die mit ihren Jungen wehrlos dem Angriffen von anderen Tieren ausgesetzt seien, weil sie sich nicht mehr aufs Wasser flüchten könnten.

Zunächst waren die Verantwortlichen auch gestern bei ihrer Darstellung vom Vortag geblieben. Eine zusätzliche Wasserentnahme am Schloss Heltorf habe die Situation noch verschärft.

Aber das weist die dortige Forstverwaltung entschieden zurück. „Wir haben selbst kein Wasser mehr“, sagt Förster Klaus Weinem. Zweimal pro Woche öffne man am Schlossgraben für drei bis vier Stunden einen Schieber und führe Frischwasser zu. Das gehe aber schon einige Zeit nicht mehr. „Uns fehlt es an 35 Zentimetern Wasserstand der Anger, um überhaupt einen Überlauf zu bekommen. Das Schloss steht auf Eichenpfählen, die mit Wasser bedeckt sein müssen, weil sie sonst faulen würden.“

Die Stadt Düsseldorf will jetzt über ein zusätzliches Rohr Abhilfe schaffen. Damit will die Stadt eine Baustelle in Angermund umgehen. Damit ein altes Wehr ausgebaut werden kann, wird dort das Angerbach-Wasser in den Rhein geleitet.