Duisburg.. Vergangene Woche erklärte jens Eißmann seinen Rücktritt als Asta-Vorsitzender der Uni Duisburg-Essen. Bis zur Wahl eines Nachfolgers will er im Amt bleiben - hat seinem noch umstritteneren Stellvertreter jedoch eine umfangreiche Vollmacht ausgestellt. Das Studierendenparlament ist empört.

Heute tagt das Studierendenparlament. Wenn die Parlamentarier am Abend zusammen kommen, dann ist alles andere als eine langweilige Plenarsitzung zu erwarten. Im Gegenteil. Schon vor der Sitzung kochen die Emotionen hoch.

Grund dafür ist AStA-Vorsitzender Jens Eißmann, der vergangene Woche seinen Rücktritt erklärte, bis zur Wahl eines Nachfolgers aber noch kommissarisch im Amt ist. Eißmann wird an der Sitzung nicht teilnehmen, weil der Lehramtsstudent und Vertretungslehrer auf Klassenfahrt sein soll.

Vollmacht für den Stellvertreter

An seiner Stelle vertritt Jan Bauer, stellvertretender AStA-Vorsitzender, die Interessen des Studierendenausschusses. So weit, so normal. Was Vertreter der oppositionellen Jusos jedoch sauer aufstößt ist, das Eißmann seinem Stellvertreter Jan Bauer eine umfangreiche Vollmacht ausgestellt haben soll.

„Jens Eißmann hat sich in seiner Zeit als AStA-Vorsitzender alles andere als beliebt gemacht. Seine letzte Amtshandlung bringt jedoch das Fass zum überlaufen. Für die nächste Zeit hat er eine umfangreiche Vollmacht über seine Kompetenzen an seinen Stellvertreter ausgestellt. Ausgerechnet an den Referenten Jan Bauer – hinlänglich bekannt durch den Diebstahl der Wahlurne bei der letzten Wahl zum Studierendenparlament“, erklärt Felix Hesse (Juso) entsetzt.

"Den Bock zum Gärtner gemacht"

Hesse, der zugleich Präsident des Studierendenparlaments ist, wittert dunkle Machenschaften: „Man kommt nicht umhin sich zu fragen, was Bauer gegen Eißmann in der Hand haben könnte, dass er diesem so weitreichende Kompetenzen abtritt. Eißmann macht den Bock zum Gärtner. Die Angelegenheit mutet umso merkwürdiger an, da Bauer und Eißmann einen medialen Streit austragen, von wem die Entwendung der Wahlurne letztlich veranlasst wurde. Eißmann behauptet, Bauer hätte eigenmächtig gehandelt, während Bauer sich auf die Weisungsbefugnis des AStA-Vorsitzenden beruft.“

Ob und welche Auswirkungen die Vollmacht auf die Sitzung haben wird, weiß Felix Hesse nicht abzuschätzen. Für ihn stehe jedoch fest, dass er keine „fadenscheinigen Beanstandungen zulassen werde - schon gar nicht von Bauer.“

Jan Bauer wollte sich vor der Sitzung nicht zu dem Thema äußern.

Studis reden Klartext

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