Marxloh.. In einer kleinen Serie stellen wir in den kommenden Wochen in lockerer Folge Naherholungsorte im Duisburger Norden vor. Heute: Schwelgernpark.


Einen Hauch von Industrie verspürt man auf Schritt und Tritt im Schwelgern-Park. Kein Wunder: Er befindet sich ja auch direkt neben den Thyssen-Hochöfen. Und doch ist die 91 Jahre alte Grünanlage zwischen Willy-Brandt-Ring und der Straße Am Stadion am Rande vom Marxloh einen Ausflug wert. Der Chef der Duisburger Naturwerkstatt, Martin Scholz, besucht die etwa 500 Meter lange und 200 Meter breite Anlage regelmäßig mit Naturinteressierten. Denn er weiß: Dort lassen sich allerlei Insekten entdecken, es gibt diverse Pflanzen zu erkunden und Vögel zu beobachten.

Bienen, Hummeln, Schmetterlinge

Idylle pur: Mitten im Park.
Idylle pur: Mitten im Park. © Funke Foto Services | Funke Foto Services






In der Hitze am Donnerstagmittag haben wir den Park fast für uns allein. Nur zwei Jogger drehen eine Runde und ein paar Hundehalter führen ihre Fiffis Gassi. Die Vögel zwitschern, unter den mächtigen Bäumen herrschen angenehme Temperaturen. Wie schön, dass in der ganzen Parkanlage Sitzbänke stehen. Da kann man sich immer wieder nieder- und die Seele baumeln lassen.

Wer eine supergepflegte Parklandschaft erwartet, wird enttäuscht. Der Schwelgern-Park hat anderes zu bieten. Er wirkt rauer, ungehobelter. Das passt zur nahen Industrie, zu den surrenden Geräuschen, die unaufhörlich von Thyssen herüberwehen.

Dafür sieht man hohe Gräser, die sich im Wind wiegen. Am Wegesrand entdeckt man Kletten, die wir als Kinder gerne gepflückt und dann dem Papa und der Mama auf die Kleidung geworfen haben. Die „Soldatenknöppe“, wie wir sie nannten, krallen sich sofort fest. Das war ein Spaß!

Das Schilf um den Weiher tanzt in der Brise. Und zwischen den meterhohen Brennnesseln und Wildblumen flattern weiße Schmetterlinge. Auf dem Teich sind im Bereich des Überlaufs Wasserläufer unterwegs. Es verwundert doch immer wieder, wie diese Insekten es schaffen, nicht unter zu gehen.

Typisch für feuchte Gebiete sind Trauerweiden. Auch sie findet man dort. Stattliche Bäume, die wahre Idylle zaubern. Man findet Freiflächen zum Spielen und schattige Bereiche zum Entspannen unter großen Bäumen, wildwuchernde Brombeeren (die in den kommenden Tagen erntereif werden), Wiesen mit Klee, an dem sich Bienen und Hummeln laben – sowie einen echten Mammutbaum. Und als wär das noch nicht genug, kann man sich auch noch an gelben und rosa Seerosen erfreuen, um die stahlblaue und orangefarbene Libellen ihre Kreise ziehen.