Duisburg.. Die Duisburger Spielbank ist hochprofitabel. Ihr Betreiber Westspiel freut sich erstmals seit zehn Jahren über steigende Erträge. Roulette ist Trend.
Die Konkurrenz durch immer mehr Spielhallen mit immer mehr Spielautomaten einerseits und Glücksspiel im Internet hat dem Casino-Betreiber Westspiel in den letzten Jahren arg zugesetzt. Nun sei es „erstmals seit zehn Jahren“ gelungen, den Ertrag wieder zu steigern, teilte die in Duisburg ansässige Unternehmensgruppe mit.
Und die Duisburger Spielbank im City-Palais ist erneut Primus unter den Casinos: Es lag auch 2015 wieder auf Platz eins in Deutschland und erwirtschaftete einen erheblichen Teil des Jahresergebnisses von Westspiel. „In Duisburg beweisen wir, dass ein modernes City-Casino hochprofitabel arbeiten kann“, sagt Geschäftsführer Steffen Stumpf.
Der Umsatz der Gruppe wuchs 2015 um acht Prozent auf 108 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern und Abgaben betrug 35 Millionen Euro. Als Jahresergebnis weist die Gruppe ein Plus von 0,5 Millionen Euro aus. Es setzt sich aus dem Fehlbetrag der NRW-Spielbanken in Höhe von 0,6 Millionen und dem vorläufigen Überschuss in Bremen von 1,1 Millionen Euro zusammen.
In Spielautomaten aus Las Vegas investiert
„Mit Westspiel geht es wieder voran, die Restrukturierung zeigt erste Erfolge“, freut sich Lothar Dunkel, Sprecher der Geschäftsführung. Tatsächlich konnte der Bruttospielertrag, also die Summe, die nach Abzug der Gewinnauszahlungen von den Spieleinsätzen verbleibt, um zehn Prozent auf 90 Millionen Euro wachsen. In den letzten vier Jahren habe man, so Dunkel, 176 Millionen Euro in die öffentlichen Kassen eingezahlt. Rund 240 Millionen Euro zahlten die Spielbanken im vergangenen Jahr an Gewinnen und Sachpreisen aus.
Auf den steigenden Wettbewerb hatte Westspiel ab 2014 mit einem Maßnahmenpaket reagiert, das unter anderen den viel kritisierten Verkauf von Kunstwerken umfasste. Andererseits sei aber auch investiert worden, unter anderem in modernste Spielautomaten aus Las Vegas. Ausgebaut wurden Pokerangebote, entsprechende Turniere ausgetragen. Auch floss Geld in die Renovierung des Casinos.
Comeback von Roulette, Poker und Black Jack
2015 stieg der Brutto-Spielertrag der Gesellschaft erstmals seit zehn Jahren wieder an, um 7,8 Mio auf 90 Mio Euro. „Allein das Casino Duisburg hat mit 39,6 Millionen Euro maßgeblich zu dem sehr guten Ergebnis beigetragen“, heißt es im Jahresbericht, der am Montag veröffentlicht wurde. Das Plus von 15 Prozent sei das stärkste in der Geschichte des Hauses, hieß es bei Westspiel. Im Casino Duisburg arbeiten rund 270 Mitarbeiter.
Ein Comeback feiert das „Klassische Spiel“ mit Roulette, Poker und Black Jack – vor allem auch bei jüngeren Spielbank-Besuchern. Es habe in diesem Glücksspiel-Bereich 2015 Zuwachsraten von 15 Prozent gegeben.
Westspiel betreibt aktuell sechs Spielbanken mit in NRW und Bremen über einer Million Besuchern jährlich und rund 1000 Mitarbeitern. 2021 soll ein weiteres Casino in Köln eröffnet werden.