Süd.
. Das Abitur 2012 ist vorbei, die letzten mündlichen Prüfungen fanden am Mittwoch statt. Nun stehen für rund 200 Abiturienten aus dem Duisburger Süden nur noch Abschlussfeier und Abi-Ball an. Danach beginnt ein neuer Lebensabschnitt.
Einen konkreten Plan haben längst nicht alle Schulabgänger. Viele haben zwar einen „Traumstudiengang“ im Kopf, können aber die Zulassungsbedingungen nicht erfüllen. Vor allem für Medizin und Psychologie gibt es zurzeit sehr viel mehr Bewerber als Studienplätze. Aber auch für Fächer wie BWL, oder Spanisch auf Lehramt brauchen Bewerber an der Universität Duisburg-Essen inzwischen eine Durchschnittsabinote von 2,2 oder besser. Das sorgt für Unsicherheit bei der Berufswahl, der Wahl des Studienortes, usw.
„Die Schüler stehen aber nicht so unter Druck, wie man vermuten würde“, so Marc Schefels, Oberstufenkoordinator des Abiturjahrgangs am Mannesmann-Gymnasium. „Viel schlimmer wird es im kommenden Doppeljahrgang werden, wenn die Stufen 12 und 13 das Abi machen.“ Außerdem gebe es immer mehr Schüler, die einen sehr guten Abschluss machen und einen hohen Numerus Clausus packen. Von den 137 Abiturienten des Mannesmann-Gymnasiums erreichen in diesem Jahr 30 bis 40 einen Schnitt von 2,0 und besser. Das liege, so Schefels, „nicht an einfacheren Abiturprüfungen, sondern an engagierteren Schülern“.
Ärgerlich wird es dann, wenn die angehenden Studenten nicht auf Anhieb einen Platz finden und deswegen unter Umständen in 2013 in den Ansturm nach dem Doppeljahrgang 2012 geraten.
Wegen der schwierigen Situation an deutschen Unis entscheiden sich immer mehr für die Sicherheit einer Berufsausbildung. Ein Arbeitsplatz und festes Gehalt - das verspricht eine gute Zukunft.
Von den 49 Abiturienten an der Gesamtschule Süd machen etwa 50 Prozent nach dem Abschluss eine Ausbildung. Das erzählt Dr. Sandra Kupfer, die sich um die Oberstufe kümmert. „Viele sind aber noch unsicher“. Der drohende Doppeljahrgang ist hier noch kein Thema: „Die Schüler sind sich dessen nicht bewusst, weil wir als Gesamtschule von der G8-Regelung ja nicht betroffen sind“. Das Abi und gleichzeitig einen Berufsausbildungsabschluss machen derzeit zwölf Schüler am Bertolt-Brecht-Berufskolleg. Sie dürfen sich schon jetzt „Informationstechnischer Assistent“ nennen.
Viele Abiturienten bleiben heutzutage zu Hause, um Miete zu sparen und Freunde und Familie nicht zu verlassen. Aber es gibt auch einige mutige junge Leute, die weit weg von Duisburg einen Neuanfang versuchen wollen - in England, Holland oder sogar Australien.