Das Leben in der Duisburger Innenstadt wird am Freitagvormittag auf unbestimmte Zeit still stehen: Im Bereich des alten Mercatorkreisels stießen Bauarbeiter am gestrigen Nachmittag auf eine US-amerikanische Zehn-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder. Diese soll nun morgen um 11 Uhr entschärft werden. Da auch der Hauptbahnhof und Teile der Autobahn 59 in der Evakuierungszone liegen und deshalb gesperrt werden müssen, wartet auf alle Pendler kurz vor dem Start ins Wochenende eventuell noch ein Verkehrs-Chaos.

Auch das Shoppen wird zum Ding der Unmöglichkeit: Die Fußgängerzonen auf der Königstraße, Kuhstraße, Düsseldorfer Straße oder Sonnenwall liegen auch in der Evakuierungs- oder Sicherheitszone. So werden etwa das Forum, Teile des City-Palais, aber auch das Lehmbruck-Museum komplett geräumt werden müssen. Das gilt auch für das Steinbart-Gymnasium und das Jobcenter auf der Friedrich-Wilhelm-Straße.

Die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung bereiten derzeit die notwendigen Maßnahmen zur Bombenentschärfung vor. So muss eine Unterkunft gesucht werden, in der sich alle Evakuierten aufhalten können. Die Stadt will am heutigen Donnerstag weitere Informationen für die Bürger veröffentlichen. Den Plan, auf dem die Evakuierungs- und Sicherheitszone eingezeichnet sind, zeigen wir in unserer morgigen Ausgabe. Das Ordnungsamt wird alle betroffenen Anwohner gezielt informieren.

Im Vorjahr wurden in Duisburg sechs Bomben gefunden: am 21. März sowie am 17. April 2012 in der Innenstadt südlich des Hauptbahnhofs (nur wenige Meter Luftlinie vom jetzigen Fundort entfernt), am 4. April in Bruckhausen nahe der A 42, am 9. Mai in der Ruhr (auf einem Schiff), am 26. Juli in Bruckhausen an der Franz-Lenze-Straße auf der Baustelle des neuen Betriebskindergartens von Thyssen-Krupp und am 27. November in Neuenkamp an der A-40-Ausfahrt Häfen.

Weil es sich bei den zwei letztgenannten Exemplaren um Bomben mit gefährlichem Säurezünder handelte, mussten sie vom Kampfmittelbeseitigungsdienst kontrolliert gesprengt werden.