Für Soumia gehört es dazu, mindestens einmal im Monat legt sie sich auf die Sonnenbank. Das hat die 16-Jährige zumindest bisher getan, bald ist damit Schluss.

 Nach einem Beschluss des Bundestages dürfen sich Minderjährige in Zukunft nicht mehr im Solarium bräunen. Hautalterung und im schlimmsten Fall sogar Hautkrebs – Soumia kennt die Gefahren. Dennoch bringt sie wenig Verständnis für das neue Gesetz auf: „Es muss doch jeder selbst wissen, wie oft er ins Sonnenstudio geht.” Wer unbedingt braun sein möchte, finde zudem immer eine Möglichkeit: „Meine Tante hat eine Sonnenbank, die könnte ich trotzdem benutzen.”

Auch Soumias Freundin Esra hält nicht viel von dem Verbot: „Es ist doch für jeden gefährlich, ganz egal, wie alt er ist.” Dass die 15-Jährige nicht ins Solarium geht, hat noch einen Grund. Natürliche Bräune sehe eben auch schöner aus. Blass bleiben muss sie trotzdem nicht: Wenn die Sonne nicht scheint, greift Esra lieber zur Bräunungscreme.

Auch Christoph war noch nie auf der Sonnenbank. Er begrüßt das neue Gesetz. Schließlich seien sich viele Jugendliche über die Risiken des UV-Lichts nicht im Klaren. „Und die Werbung macht einem vor, wie man aussehen sollte”, sagt der 18-Jährige. Obwohl die gleichaltrige Yasemin „erst ein- oder zweimal” im Sonnenstudio war, ist sie nicht begeistert von dem Beschluss: „Zu bestimmten Anlässen möchte man vielleicht ins Solarium gehen.”

Für Miriam Krayfeld ist die Sache klar: Kinder und Jugendlich gehören nicht auf die Sonnenbank. „Die Haut ist noch nicht so ausgereift, dass sie das verträgt”, sagt die Mitarbeiterin von „Crazy Sun” an der Friedrich-Wilhelm-Straße. Wer unter 18 Jahre alt ist, muss dort deshalb draußen bleiben – und das schon seit zwei Jahren. „Wir sind ein zertifizierter Betrieb”, erklärt Miriam Krayfeld. „Alle Mitarbeiter nehmen an einer Schulung teil, die auf die Risiken aufmerksam macht.” Natürlich gebe es Jugendliche, die es dennoch probierten. Nach einer Ausweiskontrolle werden die aber nach Hause geschickt. „Auch die Eltern sollten vernünftig sein – und nicht mit ihren Kindern gemeinsam ins Sonnenstudio gehen.”