Duisburg.

Das „M:AI Museum für Architektur und Ingenieurbaukunst“ des Landes besteht aus vier Mitarbeitern. Über ein eigenes Gebäude verfügt es nicht. Mit seiner 2010 entwickelten Ausstellung „Dynamik und Wandel. Entwicklung der Städte am Rhein 1910-2010+“ wurde gestern die Liebfrauenkirche nach dreijähriger Bauzeit wieder eröffnet. „Ein wirklich einzigartiger Raum: Er erzählt die Geschichte der Transformation von der Kirche zu einem besonderen Ort für die Stadt und die Gesellschaft“, schwärmt Generalkuratorin Ursula Kleefisch-Jobst.

Die Ausstellung erzählt ebenfalls vom Wandel und reflektiert 100 Jahre Stadtentwicklung anhand der Rheinstädte Bonn, Köln, Düsseldorf, Leverkusen, Neuss und Duisburg. Die Leuchttische schlängeln sich wie ein Fluss durch den Raum, jede Stadt steht beispielhaft für globale Veränderungen, aber auch für die eigenen „Lebensläufe“. Duisburg ist die letzte Station der Ausstellung, und nur hier wird sie durch das 25 Quadratmeter große Duisburg-Modell ergänzt. Duisburg steht beispielhaft für das Kapitel „Stadtwandel“. Als der Innenhafen seine eigentliche Aufgabe verlor, mussten Ideen für eine neue Nutzung her. Wie das mit Hilfe von Norman Foster auf den Weg gebracht wurde, ist bekannt.

Ein Stadtspaziergang zu Anfang

Die Ausstellung erzählt vom „Großstadtwerden“ am Beispiel Kölns mit dem von Konrad Adenauer durchgesetzten Grüngürtel, von der „Stadtkarriere“ Leverkusens vom Aufstieg eines Dorfs zum international bekannten Industriestandort, vom „Wiederaufbau“ als autogerechte Stadt am Beispiel Düsseldorfs oder von der „Hauptstadt“: Bonn, das lange Provisorium blieb – und als dann der neue Plenarsaal fertig war, wurde der Umzug nach Berlin beschlossen.

Die Ausstellung bleibt bis 13 Oktober (dienstags bis sonntags 10 bis 18, donnerstags bis 20 Uhr). Das umfangreiche Begleitprogramm beginnt heute mit einem Stadtspaziergang. Beginn ist um 17 Uhr in der Ausstellung, dann geht es zu den Skulpturen auf der Königstraße. Info: 0209/925780, www.mai-nrw.de.

Fassade noch lange nicht fertig

Die Räumlichkeiten der katholischen Citypastoral werden am Samstag, 14. September, um 11 Uhr eröffnet. Die Unterkirche bietet neben Gottesdiensten um 11.45 Uhr den ganzen Tag über einen Ort der Ruhe. Das Team der Citypastoral steht aber auch für Gespräch, Begegnung und Informationen über die Angebote der katholischen Stadtkirche bereit.

Kein Ende in Sicht ist bei der Fertigstellung der Fassade. Sie muss aus zwei Gründen vorerst zum Teil eingerüstet bleiben: Weil die Schieferplatten marode sind und schlicht abfallen und weil weiter an der Sanierung des Leichtbetons gearbeitet werden muss. Dabei gebe es zwei Unbekannte, so Pater Dr. Philipp Reichling als Vorsitzender der Stiftung Brennender Dornbusch: Was gemacht werden muss, entscheide sich von Quadratmeter zu Quadratmeter – und das Wetter. Auch aus finanziellen Gründen bleibe da nur ein schrittweises Vorgehen.

Wie dann eine ästhetische Lösung aussehen wird, ist noch offen. Wie berichtet, hatten die städtischen Denkmalschützer eine innovative Lösung abgelehnt. Architekt Prof. Hannes Hermanns und die Stiftung hatten eine energetische Fassade aus Polykarbonplatten favorisiert. Auch hätte es dann neue Probleme mit dem Brandschutz gegeben. Vorerst wird die Fassade lediglich mit einfachem Putz geschützt.

Auch für die Sanierung der Orgel ist kein Geld da. „Das würde eine halbe Million Euro kosten – keine Chance“, so Pater Philipp.