Der Geburtstag wird am 5. September in der Alten Feuerwache Hochfeld gefeiert. Dabei blicken die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen des Vereins auch auf zwei Jahrzehnte Aufbauarbeit zurück zu einem Thema, das damals noch in den Kinderschuhen steckte.

Das Anti-Rassismus-Informations-Centrum (kurz Aric NRW) wird am 5. September zwanzig Jahre alt und feiert an diesem Abend ab 19.30 Uhr in der Alten Feuerwache in Hochfeld auch, dass die Diskussion über Ausgrenzung und Diskriminierung seitdem verändert werden konnte.

Gegründet wurde der Verein 1994, nach Brandanschlägen auf Häuser von türkischen Familien in Mölln, Solingen und Hünxe. „Wir wollten nicht bei den Lichterketten stehen bleiben“, erklärt Hartmut Reiners, seit 1998 Geschäftsführer. Die Gründer, Bürger und Kirchen, wollten Strukturen schaffen, Anlaufstellen und definierte Verfahren für den Umgang mit Einzelfällen.

Ins Gespräch kommen

Praktisch heißt das: „Wir beraten Menschen, die sich diskriminiert fühlen“, erklärt Reiners. Beispiele: Der Türke, der nicht in die Disco eingelassen wird oder der Viertklässler, der eine schlechte Empfehlung für die weiterführende Schule bekommt, vielleicht nur, weil die Mutter ein Kopftuch trägt. Aric will mit beiden Seiten ins Gespräch kommen, letztlich mit dem Ziel, Ausgrenzung zu beenden. Reiners: „Wir skandalisieren Fälle nicht, sondern bohren das ganz dicke Brett.“ Die Themenpalette des Vereins hat sich rasch geweitet. Hinzu kamen Migrationsberatung (finanziert durch eine Bundesförderung) und die seit 1997 vom Land geförderte Netzwerkarbeit mit anderen Vereinen in ganz NRW. Einen Bundesverband hat Aric mit initiiert. Mit zwanzig Jahren Erfahrung gehören die Duisburger zu den anerkanntesten Anti-Rassismus-Büros.

Ein wichtiger Teil der Arbeit ist Aufklärung: „Wir gehen in Schulen und Jugendzentren, bieten Workshops und Anti-Rassismus-Trainings für Jugendliche, für Lehrer und Fachkräfte.“ Nach zwanzig Jahren sind Rassismus und Diskriminierung sicher nicht weniger geworden. Erfolge sieht Reiners aber auf der anderen Seite: Die Betroffenen seien selbstbewusster geworden und wehren sich eher gegen Ausgrenzung.

Mit dem Festival „Benefiz-Vielfalt“ feiert Aric am Freitag, 5. September, ab 19.30 Uhr, in der Alten Feuerwache Hochfeld (Friedenstraße 5). Gäste sind u.a. die Lyrikerin Lütfiye Güzel, Pianist Kai Schumacher, Pu von RebellComedy, Flamenco-Sänger und -Gitarrist David Alcántara und der Künstler Klaus Steffen. Eintritt frei, Anmeldung auf der Internetseite www.aric-nrw.de/aric20