Duisburg. Die szenische Inszenierung von “Persephone“ hat in der Deutschen Oper am Rhein Premiere gefeiert. Der Kinderchor am Rhein, ein Ensemble der Duisburger Philharmoniker, Sänger und jugendliche Darsteller überzeugten die Zuschauer im ausverkauften Foyer.
Sechs Wochen lang hat der Kinderchor am Rhein fleißig an der szenischen Kantate „Persephone“ von Steve Pogson geprobt. Die Premiere im Opernfoyer konnte sich sehen und hören lassen. Die kleinen und großen Künstler wurden mit Applaus geradezu überschüttet, so dass schließlich sogar noch eine Zugabe angestimmt wurde.
Erzählt wird in dem Stück die griechische Sage, wie die Zeus-Tochter Persephone vom verliebten Gott Hades in die Unterwelt gelockt wird und wie daraus die Jahreszeiten entstehen. Die Inszenierung von Daniel Hackenberg bringt die Ereignisse plastisch und den jugendlichen Darstellern angemessen auf die Bühne. Besonders die Auftritte des Chores und seine räumliche Anordnung sind genau durchdacht und gegliedert.
Farbenprächtige Bilder
Das Ausstattungskonzept von Annette Radenheimer ist schön anzuschauen: Farbenprächtige Landschaftsbilder zeigen ein idyllisches Griechenland, das Reich des Hades ist eine graue und trostlose Ruinenlandschaft. Wie es sich für die Antike gehört, tragen die Göttinnen Demeter und Persephone wallende Gewänder, während jedes Chorkind eine Toga trägt.
Steve Pogsons Musik orientiert sich am Musical, ist flott, farbig und reich an Melodien. Das kleine Orchester aus Mitgliedern der Duisburger Philharmoniker klingt wie eine Big Band in Miniaturformat. Besonders motiviert zeigt sich der Kinderchor am Rhein. Die 33 Sänger sind ganz bei der Sache, spielen, sprechen und singen auf den Punkt genau. Chorleiterin Karoline Philippi, die auch die Aufführung musikalische leitet, hat hervorragende Arbeit geleistet.
Wegen der Erkrankung eines Sängers musste Regisseur Daniel Hackenberg selbst in die Rolle des Unterweltgottes Hades schlüpfen. Den Gesang übernahm Volker Philippi von der Bühnenseite. Elisabeth Selle spielte und sang eine anmutige Demeter.
Svenja Lehmann im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt der Aufführung steht die erst 17-jährige Svenja Lehmann. Die Essener Gymnasiastin gehört seit fast zwei Jahren zum Kinderchor der Rheinoper, hat schon in „Der kleine Schornsteinfeger“ mitgewirkt und darf hier ihre erste Titelrolle singen. Das Lampenfieber merkt man ihr nicht an. Mit schöner und klarer Stimme singt sie die junge Göttin, die Hades in die Unterwelt folgt.
Nach der Aufführung verrät Svenja Lehmann, dass es auch ihr Traumberuf wäre, als Sängerin auf der Bühne zu stehen. Regelmäßig besucht sie die Duisburger Oper als Zuschauerin, mag besonders „Hoffmanns Erzählungen“ und freut sich, dass sie jetzt mit professionellen Sängern zusammenarbeiten darf.
Beim Schlussapplaus erhält sie besonders viel Beifall, nicht nur von den anderen Kindern des Chores, sondern auch vom Publikum im ausverkauften Opernfoyer.