Gegenüber der Zeit von 2003 hat das Bertolt-Brecht-Berufskolleg seinen jährlichen Stromverbrauch um rund 120 000 Kilowattstunden abgesenkt
Sie ist der Energie-Sparmeister unter 91 Duisburger Schulen, die Bertolt-Brecht-Kollegschule in Huckingen. Seit 2003 nimmt sie am Energiespar- Wettbewerb Espadu der Stadt teil. Hauptsächlich beim Strom hat sich seitdem eine jährliche Energieeinsparung gegenüber der Zeit vor 2003 von über 15 600 Euro ergeben.
„Die Sache ist ganz einfach”, sagt Schulleiter Wolf Machon. „Wir haben den Energieverbrauch an den tatsächlichen Bedarf angepasst.” Größter Energiefresser sind die beiden Lüftungsanlagen für Schulgebäude und Sporthalle. Sie wälzen jeweils rund 40 000 Kubikmeter Luft in der Stunde um. Dafür benötigen die insgesamt vier Elektromotoren zusammen 148 Kilowattstunden.
Jede Stunde, die sie unnütz laufen, weil das Gebäude leer steht, schlägt mit rund 20 Euro zu Buche. „Normalerweise”, so Schulhausmeister Frank Sander, „würde die Anlage wegen des Abendunterrichts täglich von 7.30 bis 22 Uhr durchlaufen. Es gebe aber Tage, an denen die Schule zwischen 14 Uhr und 17.30 Uhr am Nachmittag leer stehe. Sander schaltet sie dann ab. Auch die Sporthalle sei ja nicht ständig belegt.
Als das von der Stadt beauftragte Ingenieurbüro 2003 an der Schule vorstellig geworden sei, erinnert sich Vize- Schulleiter Walter Wagner, hätten die Ingenieure Thermometer installieren wollen. „Wir sind eineElektrotechnik- Fachschule”, habe man ihnen erwidert. Außerdem sei die Heizung des 1984 fertiggestellten Gebäudes von Anfang an elektronisch geregelt worden. Hausmeister Frank Sander kann die Soll- und Ist-Temperaturen für jeden der rund 120 Räume am PC abrufen und bei Bedarf anders programmieren.
Das macht er nach dem Klassen-Belegungsplan – immer dann, wenn es einen neuen Stundenplan gibt. Ein Dorn imAuge war lange die Beleuchtung in der Aula. „Sie konnte nur voll oder gar nicht beleuchtet werden”, erzählt Walter Wagner. Das habe man mit Hilfe der Berufsschüler geändert. Seit 2001 können die einzelnen Bereiche der 400 Quadratmeter großen Aula gezielt geregelt werden, also Bühne und Parkett unabhängig vom Eingangsbereich oder den beiden Emporen beleuchtet werden. „Das stellt der jeweilige Lehrer nach Bedarf ein, bei Fremdnutzern der Hausmeister” so Wagner. Schließlich ist im Erdgeschoss nur eine von zwei großen Toiletten in Betrieb. „Das reicht vollkommen aus”, sagt der Hausmeister.
Vor Espadu lag der Stromverbrauch am Ziegelkamp jährlich bei 463 000 Kilowattstunden. 2007 waren es noch 343 000. 30 % des eingesparten Betrages erhält die Schule als Prämie, für 2007 immerhin 4 875 Euro. Wagner: „Wir haben davon zum Beispiel PC’s für unser Selbstlernzentrum gekauft.