Duisburg. Die Deutsche Bahn will bei der Reaktivierung der Ratinger Weststrecke und der Walsumbahn helfen. Wie es um die beiden Verkehrsprojekte steht.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat beim Projekt Walsumbahn Unterstützung von höchster Stelle: Die Verbindung zwischen Oberhausen und dem Niederrhein ist eine von 20 stillgelegten Strecken, deren Reaktivierung die Deutsche Bahn vorantreiben will. So hat sich der Staatskonzern am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz positioniert. Ebenfalls zu den 20 ausgewählten Verbindungen gehört die Ratinger Weststrecke.

Die Planungen für die Walsumbahn und für die Ratinger Weststrecke befinden sich zurzeit in unterschiedlichen Stadien. Während für die Strecke durch den Duisburger Norden noch das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie aussteht, liegt eine solche Analyse für die Verbindung vom Duisburger Hauptbahnhof über „6 Seen Wedau“ nach Düsseldorf bereits länger vor – mit positivem Fazit.

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Walsumbahn und Ratinger Weststrecke: DB will Expertise einbringen

„Aber auch bei der Walsumbahn sagen wir inzwischen: Das Potenzial ist da“, erklärt ein Sprecher der Bahn auf Nachfrage der Redaktion.

Die Entscheidung liege zwar beim VRR und dem Land, und eine Machbarkeitsstudie sei immer ergebnisoffen. „Aber die Strecke macht einfach Sinn, wie auch die Ratinger Weststrecke“, so der Sprecher.

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Die DB unterstützt nach eigenen Angaben die Verkehrsverbunde „mit umfangreicher Expertise“ dabei, stillgelegte Strecken wiederzubeleben. Schon 2019 sei zu diesem Zweck eine Taskforce eingerichtet worden.

Die Corona-Pandemie und davor Uneinigkeiten über die Finanzierung zwischen den beteiligten Städten und dem Kreis Wesel haben die Machbarkeitsstudie zur Walsumbahn einige Monate verzögert. VRR-Sprecher Dino Niemann erwartet ein Ergebnis jetzt „im dritten oder vierten Quartal 2021“.

Land unterstützt Planung der Ratinger Weststrecke mit sieben Millionen Euro

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Einige Erkenntnisse sind jedoch bereits durchgedrungen. Offenbar ist ein Anschluss an die S 3 wahrscheinlich, die bislang zwischen Oberhausen und Essen beziehungsweise Hattingen verkehrt. Im Gespräch ist aber auch eine Durchführung der RB 31 von Moers über Duisburg hinaus nach Oberhausen, und von dort auf die Strecke durch den Duisburger Norden.

Im Fall der Ratinger Weststrecke sind laut VRR-Sprecher Niemann die nächsten Planungsstufen in Vorbereitung, um detaillierte Kosten für den Infrastrukturbedarf zu ermitteln. „Diese sind Grundlagen für die spätere Umsetzung“, so Niemann. Wann dazu Ergebnisse vorliegen, sei aber noch nicht abzusehen. Das Land NRW fördert die Planung für den Ausbau der Ratinger Weststrecke mit rund sieben Millionen Euro.