Duisburg. 3000 Duisburger wurden bislang im Duisburger Impfzentrum geimpft. Die Abläufe funktionieren. Auch Dosen von Astrazeneca werden verabreicht.

Wenig Impfstoff, Wirrwarr um die Terminvergabe, vorzeitiges Impf-Aus in den Krankenhäusern – der groß angekündigte und voller Hoffnung erwartete Beginn der Impfungen war auch in Duisburg ein Debakel. Die gute Nachricht: Im Impfzentrum im Theater am Marientor (TaM) läuft alles „wie ein Uhrwerk“, schildert die Ärztin Dr. Maria Retz.

Rund 3000 Duisburger wurden seit der Eröffnung des Zentrums am 8. Februar geimpft, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Täglich stehen 288 Impfdosen von Biontech und 600 von Astrazeneca zur Verfügung. Die Zahlen soll sich Anfang März verdreifachen, so Dr. Retz. „Dann sind wir ein eingespieltes Team.“ Bislang sind sieben der 14 Impfstraßen in Betrieb.

Im Impfzentrum in Duisburg sind rund 70 Mitarbeiter im Einsatz

Rund 70 Mitarbeiter, die regelmäßige Schnelltests machen und bei Corona-Symptomen im benachbarten Testzentrum PCR-Tests bekommen, sind täglich vor Ort. Sie begleiten die Impflinge vom Eintritt bis zum Verlassen, nachdem die frisch Geimpften sich im Theatersaal bei einem Duisburg-Film entspannt haben. „Keinerlei Zwischenfall“ habe es bislang gegeben, so Maria Retz.

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Die Hausärztin mit Praxis in Kamp-Lintfort hat zuvor schon mobil in den Duisburger Altenheimen geimpft. Sie ist begeistert von der Disziplin und der Dankbarkeit der älteren Menschen. „Alle kommen, alle sind überpünktlich da, viele als Ehepaar und mit Begleitung.“ Nach dem Empfang wird erstmal viel Papier gewälzt: die Einladung, die Terminzusage, der Anamnesebogen, die Einwilligung in die Impfung. Mit einer Mappe geht es dann in die Impfkabine zum Aufklärungsgespräch. „Keiner fragt nach, alle wollen nur geimpft werden und freuen sich drauf“, schildert Dr. Retz. „Ich bin sogar schon zu Kaffee und Kuchen eingeladen worden.“

Die Über-80-Jährigen bekommen ausschließlich Biontech-Impfstoff

Die Ärztin hatte sich frühzeitig als Freiwillige bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) für den Impfeinsatz gemeldet. „Ich bin so froh, etwas gegen die Pandemie tun zu können.“ Als sie hörte, dass die Duisburger Feuerwehr, die das Corona-Center aufgebaut hat und organisiert, noch Ärzte suchte, ist sie sofort gekommen. Und voll des Lobes über die „echt gute Organisation“.

Die Über-80-Jährigen bekommen ausschließlich den Biontech-Impfstoff, der nach drei Wochen erneut gespritzt werden muss, das Astrazeneca-Vakzin erhalten die Unter-65-Jährigen, die nach neun Wochen ihre Zweitimpfung bekommen. Im TaM werden damit unter anderem komplette Arztpraxen und anderer Heilmittelberufe wie Physiotherapeuten geimpft. Auch sie nur mit Termin.

17.500 Impfdosen wurden in Altenheimen verimpft

„Die Termine werden bis 19.55 Uhr vergeben“, also kurz vor Schließung um 20 Uhr, schildert Dr. Retz. Vorher beginne das Rechnen. Beim Biontech-Impfstoff können „sechs oder sieben“ Dosen aus einem Fläschchen gewonnen werden, bei Astrazeneca sind es zwölf. „Auch von dem darf nichts übrig bleiben. Wir zählen dann, wie viele Vials wir noch aus der Kühlung holen.“ Bleibt doch etwas übrig, entscheidet der Koordinierungsrat über die Vergabe. „Es gibt hier eine Liste mit Leuten, die dran wären, aber noch keinen Termin haben.“

Bei einem ihrer Einsätze in einem Altenheim im Duisburger Süden sei mal Impfstoff übrig geblieben, mit dem habe man dann schnell 15 Mitarbeiter der Notaufnahme im benachbarten Krankenhaus geimpft. In den 170 Einrichtungen in Duisburg sind nach Angaben der KV inzwischen über 17.500 Impfdosen verimpft worden, etwa die Hälfe davon Zweitimpfungen.

In der ersten Märzwoche sollen 3334 Biontech-Dosen kommen

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Wann Duisburger, die jünger als 80 und nicht in medizinischen Berufen arbeiten, geimpft werden können, sei noch nicht absehbar, so die Stadt: „Rein rechnerisch brauchen wir mit einer Impfstoffzuteilung von täglich 288 Impfdosen 85 Tage, um bei den über 80-jährigen Menschen eine Impfquote von 70 Prozent zu erreichen.“

Auch die KV kann noch keine „seriöse Zeitprognose“ machen, bis wann die Über-80-Jährigen durchgeimpft sind, so ein Sprecher: „Gemessen an den aktuell uns zugesagten Mengen an Impfstoffen vergeben wir derzeit Impftermine für die Erstimpfung bis Anfang Mai, drei Wochen später dann der Zweittermin.“ Wie aus der Liste über die Verteilung des Impfstoffs in Nordrhein-Westfalen hervorgeht, werden für die erste Märzwoche 3334 Biontech-Impfdosen im Duisburger Corona-Zentrum erwartet.

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>>>BEHINDERTE PARKEN RUND UMS TAM

  • Die Anfahrt zum Corona-Center war bislang auch bei Eis und Schnee problemlos. Nicht-Behinderte können im Parkhaus des Theaters oder unter der Brücke an der Plessingstraße parken. Taxifahrer dürfen ihre Gäste auf dem Gelände absetzen.
  • Behinderten steht der gesamte Parkplatz auf dem Gelände des Corona-Centers als barrierefreie Parkmöglichkeit zur Verfügung, das sind rund 50 Plätze. Laut Stadt lassen die Ordnungskräfte die Fahrzeuge so parken, dass behindertengerecht aus- und eingestiegen werden kann. Außerdem bieten Mitarbeiter vor Ort Hilfe an.