Duisburg. Die Polizei kommt bei den Ermittlungen zur Schießerei im Clan- und Rockermilieu in Duisburg voran. Was die Erkenntnisse belegen.
Die Ermittlungskommission Markt der Polizei und Staatsanwaltschaft kommt rund eine Woche nach der Schießerei auf dem Hamborner Altmarkt in Duisburg bei den Ermittlungen immer weiter voran.
Auch am Mittwoch werteten die Ermittler dabei Bild- und Videomaterial aus. Die Suche nach den Schützen, weiteren Tatbeteiligten und einem Motiv für die blutige Eskalation läuft.
Nach Schießerei auf Hamborner Altmarkt in Duisburg: Der Stand der Ermittlungen
Dabei scheint nach Informationen dieser Redaktion klar zu sein, dass sowohl vonseiten der Rockergruppe „Hells Angels“ als auch von Clanmitgliedern scharf geschossen wurde. Als Beleg dafür dient unter anderem, dass unter den vier Verletzen Mitglieder beider Lager sind.
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Bestätigen wollte die Polizei diesen Ermittlungsstand am Mittwochmittag nicht. „Wir ermitteln weiter und kommentieren nichts“, erklärte Sprecherin Caroline Schlachzig.
Spuren und Patronenhülsen lassen nach Angaben der Polizei auf mindestens 19 Schüsse schließen, die am Mittwochabend gegen 20.40 Uhr bei dem Tumult mit bis zu 100 Beteiligten auf dem Platz in Hamborn abgegeben wurden. Auf Videos, die sich in sozialen Netzwerken schnell verteilten, waren sogar 30 Schüsse zu hören.
Spekulationen nach Schüssen in Essen
Gerüchte, dass es bei der Auseinandersetzung um die Ansprüche auf Schutzgeld eines Lokals im Bereich des Hamborner Altmarkts geht, halten sich hartnäckig. Die Ermittler konzentrieren sich nach bisherigen Angaben bei den Nachforschungen zu den Hintergründen vor allem auf das Clan- und Rockermilieu.
Knapp eine Woche nach der Schießerei auf dem Altmarkt fielen auch im Essener Norden am Dienstag Schüsse, ein Bottroper (34) wurde schwer verletzt. Die „Bild“ spekulierte anschließend über ein weiteres Verbrechen in der Rockerszene und einen Zusammenhang zu den Vorfällen in Duisburg. Bestätigen konnte die Polizei Essen dies bislang nicht. Ein Sprecher sagte: „Für mögliche Motive gibt es noch keine Anhaltspunkte. Wir ermitteln in alle Richtungen.“