Dortmund. Bergmann-Bier wird bislang nur in Dortmund ausgeschenkt – das soll sich ändern. Aber auch am Hafen hat die Brauerei einen neuen Standort im Blick.

Kommt die Dortmunder Bergmann-Brauerei 2025 mit einem neuen „Hafenausschank“ zurück an die Speicherstraße? Brauerei-Chef Thomas Raphael klärt auf: Es gibt Pläne – aber so schnell geht‘s wohl nicht. Zwei Jahre lang (2021/2022) betrieb die Brauerei einen Biergarten an der nördlichen Speicherstraße, in bester Gesellschaft zwischen dem Eventschiff Herr Walter und dem Umschlagplatz. „Aber das war nur auf zwei Jahre ausgelegt“, erklärt Thomas Raphael. „Länger hätten wir‘s auch nicht gemacht, weil es sich am Ende nicht gelohnt hat.“ Reines Saisongeschäft, und nur bei gutem Wetter Betrieb? Das trug sich einfach nicht.

Bergmann-Brauerei will langfristig im Dortmunder Hafen bleiben

Aber jetzt habe Bergmann einen „schönen Standort“ an der südlichen Speicherstraße gefunden, sagt der Brauerei-Chef. Zur Miete – denn Kaufen habe noch nie in sein Konzept gepasst. Welches Gebäude genau er im Blick hat, verrät er nicht. Wie die bisherigen Bergmann-Standorte wäre es ein reiner Getränke-Ausschank mit wechselnden Foodtrucks. Aber noch sei nichts in trockenen Tüchern. „Wenn‘s da nicht klappt, suchen wir was anderes. Wir sind sehr an der Speicherstraße interessiert. Wir wollen uns langfristig im Hafen niederlassen“, verspricht Raphael. Bis zur Eröffnung dauere es ohnehin noch. Erst müsse die Speicherstraße entwickelt sein – sonst lohne es sich wieder nicht.

Am Hafen hänge er schon immer sehr, sagt der Brauerei-Gründer. Nicht nur, weil hier (an der Schäferstraße oberhalb des Stadthafens) alles anfing – 2007 mit einer kleinen Brau-Manufaktur. Sondern vor allem wegen der Location selbst: „Der Hafen gehört zu Dortmund wie Phoenix-West. Die Industriekulisse finde ich toll. Und zu uns passt beides sehr gut.“ Vor drei Jahren habe er sogar eine zweite Brauerei im Hafen eröffnen wollen, sagt er. Aber die Idee am Tankweg wurde verworfen – es scheiterte an technischen Fragen. Die Stadt hätte das Grundstück einfach nicht an den Abwasser-Kanal anschließen können.

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Bergmann-Biergärten – wie geht‘s 2025 an den Standorten weiter?

Der Bergmann-Kiosk am Wall bekommt gerade ein Upgrade: Statt aus Standard-Fässern kommt das Bier bald direkt aus liegenden Tanks. Das verbessere die Qualität des Gezapften, erklärt Thomas Raphael. Wann der große Außenbereich an der Stehbierhalle gegenüber des Phoenix-Hochofens öffne, hänge vom Wetter ab. Am Ausschank am Phoenix-See bleibt alles beim Alten. Und am Haus Rodenberg in Aplerbeck habe sich der Bergmann-Biergarten etabliert – daher bleibe das Konzept, wie es ist. Bergmann will langfristig bleiben.

Münster – erster Bergmann-Standort außerhalb Dortmunds?

Über kurz oder lang soll in Münster der erste Bergmann-Ausschank außerhalb Dortmunds entstehen. „Ich finde Münster Interessant“, sagt Thomas Raphael. Natürlich sei die Stadt völlig anders als Dortmund. „Aber Münster ist auch Westfalen“, sagt er und grinst. Das verbinde. „Unsere Marke würde gut zum Publikum in Münster passen“, ist er sich sicher. Einen alten Kiosk im Münsteraner Kreuzviertel hatte er schon im Blick, aber das klappte nicht. Sein Sohn Carlo teilt die Leidenschaft für die gediegene Uni-Stadt– und nahm sich des Projekts an. Spruchreif sei nichts, aber: „Wir sind definitiv schon auf dem Weg nach Münster, in irgendeiner Form.“

Treber-Kekse – gesunde salzige Snacks bei Bäckerei Grobe:

Bierkekse? Gemeinsam mit Bäckerei Grobe startet Bergmann jetzt ein Pilotprojekt: In der Brauerei wird der Treber, also die Feststoffe aus dem Bier, gesammelt – und in der Backstube entstehen daraus gesunde deftige Snacks mit hohem Eiweiß-Gehalt. Alkoholfrei, versteht sich. Ein Snack ohne schlechtes Gewissen. Bisher sei der Treber als Viehfutter aufbereitet worden, die Resteverwertung sei also nicht neu. Noch stehen die Treberkekse nicht in den Grobe-Filialen, aber „die Tüten sind schon im Druck“.

Zweites alkoholfreies Bergmann-Bier – dunkel und malzig:

Ein alkoholfreies helles Bier von Bergmann gibt‘s schon länger. Jetzt kommt ein zweites, dunkles dazu. Zu kaufen ist es bisher nur vom Fass in der Stehbierhalle auf Phoenix-West. „Der Markt für alkoholfreie Biere wächst gerade stark“, erklärt Thomas Raphael. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sich zum Hellen auch ein Dunkles gesellt.“