Dortmund. Vier Capybaras kamen tot zur Welt, dann starb Mutter Judy. Das überlebende Jungtier wird jetzt von Tierpflegern aufgepäppelt, wie ein Video zeigt.

Trauer im Zoo Dortmund: Pflegerinnen und Pfleger hatten sich schon auf Nachwuchs bei den Capybaras gefreut, dann entwickelte sich die Geburt zum Drama. Die Tierärztin versuchte es noch mit einer Kaiserschnitt-OP, doch nur eines von fünf Jungtieren überlebte. Besonders tragisch: Am nächsten Tag musste auch noch Mutter „Judy“ eingeschläfert werden.

Wie der Zoo meldet, brachte Judy am 7. Oktober zunächst ein erstes Jungtier tot zur Welt. Ein zweites Capybara-Baby war wohlauf, während ein drittes im Geburtskanal feststeckte. Die Zoo-Tierärztin konnte dieses Jungtier sowie ein weiteres nur noch tot bergen. Ein fünftes Jungtier habe so tief gelegen, dass ein Kaiserschnitt notwendig war. Doch auch dieses Capybara war bereits tot.

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Capybaras im Zoo Dortmund
Das überlebende Capybara-Jungtier im Zoo Dortmund wurde mit seinem Vater „Herr von Bödefeld“ zusammengeführt. © Zoo Dortmund | Zoo Dortmund

Zoo Dortmund: Capybara-Mama Judy nach Geburt eingeschläfert

„Wir betreuten Judy bei der Aufwachphase bis spät in den Abend, wobei das Jungtier einen guten und gesunden Eindruck machte“, schildert der Zoo weiter. Am nächsten Morgen sei Judy noch immer sehr schwach gewesen, habe nicht aufstehen können und keine Reaktion auf tierärztliche Maßnahmen gezeigt. Am Nachmittag entschied man sich deshalb, das Tier einzuschläfern.

Judy, die 2017 im Zoo Salzburg geboren wurde und anschließend im Münchener Tierpark Hellabrunn lebte, war erst im April mit ihrer Schwester „Vega“ nach Dortmund gekommen. Hier wurden sie mit Männchen „Herr von Bödefeld“ zusammengeführt, um für Nachwuchs zu sorgen. Im Juli haben die Dortmunder Capybaras ein neues Gehege bezogen, das sie sich mit den Tapiren teilen.

Capybaras im Zoo Dortmund
Die Capybara-Schwestern „Judith“ und „Vega“ lebten seit April im Zoo Dortmund. „Judith“, genannt „Judy“, musste nach der Geburt von fünf Jungtieren jetzt eingeschläfert werden. © Zoo Dortmund | Zoo Dortmund

„Wir sind sehr traurig über die Geschehnisse“, schreibt Zoosprecher Marcel Stawinoga auf Facebook. Mit dem lebenden Jungtier gebe es allerdings auch einen Lichtblick „in einer schwierigen und belastenden Zeit“. Das junge Capybara mache einen guten Eindruck und wurde mit seinem Vater zusammengeführt.

Zoo-Nachwuchs: Tierpfleger füttern Capybara-Baby mit Milchflasche

Herr von Bödefeld, genannt „Bödi“, sei bereits in der Vergangenheit seinen Jungtieren gegenüber sehr aufgeschlossen gewesen. Auf einem Foto, dass der Zoo am Wochenende veröffentliche, liegt das Kleine schlafend neben ihm. „Das Jungtier orientiert sich an seinem Vater“, heißt es, und der lasse die Nähe auch zu. Man wolle so eine zu starke Prägung des Nachwuchses auf Menschen vermeiden.

Komplett kann „Bödi“ die Mama aber nicht ersetzen – deshalb helfen Tierpfleger fünfmal am Tag mit einem Milchfläschchen aus. In einem kürzlich vom Zoo veröffentlichten Video ist zu sehen, dass das Jungtier einen gesunden Appetit hat:

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Wasserschweine, wie Capybaras im Deutschen auch genannt werden, haben ihren natürlichen Lebensraum in Südamerika. Sie halten sich oft im Wasser auf. Schwimmhäute zwischen ihren Zehen helfen ihnen dabei, sich dort schnell zu bewegen. In vielen Tierparks gelten sie als Publikumslieblinge und stehen auch als Fotomotive auf Social-Media-Plattformen hoch im Kurs.

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