Dortmund. Das Sterne-Restaurant „Anthony‘s“ in Meerbusch ist insolvent. Der Koch hat auch ein prominentes Lokal in Dortmund. Wie geht es dort weiter?
Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant „Anthony‘s Kitchen“ von Anthony Sarpong in Meerbusch ist insolvent. Die Betreibergesellschaft „Anthony‘s GmbH“ hat am Montag (7.10.) beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag gestellt, teilt der vorläufige Insolvenzverwalter Georg F. Kreplin aus Düsseldorf mit. Das Sternelokal wurde 2015 von dem deutsch-ghanaischen Koch gegründet. Seit Ende letzten Jahres betreibt er auch das Edelrestaurant „Haus Phönixsee“ in Dortmund.
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Sarpong hatte versucht, durch Kochkurse, Online-Shops, Catering, Events und eben auch dem Engagement in weiteren Lokalen weitere Einnahmequellen zu erschließen – wie es heißt, um hohe Betriebskosten zu kompensieren. So war er etwa auch bei der „Gourmedo“ in Dortmund mit am Start. Die vielen Aktivitäten sind ihm dann aber offenbar zum Verhängnis geworden.
Beteiligung an Restaurants in Dortmund und in Meerbusch
Wegen „seines Engagements und seiner Beteiligung bei zwei weiteren namhaften Lokalen“ habe Anthony Sarpong letztlich die Zeit gefehlt, sich auf sein eigenes Lokal in Meerbusch zu konzentrieren, heißt es in der Mitteilung. „Ich habe mich bei der Ausweitung meiner Aktivitäten verzettelt. Durch die vielen Engagements habe ich mein eigenes Lokal ‚Anthony’s Kitchen‘ ein wenig aus den Augen verloren“, wird Sarpong zitiert. Letztlich sei der Versuch, das wirtschaftliche Risiko zu reduzieren, gescheitert: Der Koch musste für die „Anthony’s GmbH“ einen Insolvenzantrag stellen.
Der Restaurantbetrieb in Meerbusch läuft allerdings trotz des Insolvenzantrags uneingeschränkt weiter. „Anthony’s Kitchen“ bleibt für seine Gäste zu den gewohnten Öffnungszeiten wie bisher geöffnet. Die Löhne und Gehälter der zwölf Beschäftigten seien durch das Insolvenzgeld zunächst gesichert. „Mein Ziel ist es nun, mich zukünftig vollumfänglich auf mein eigenes Lokal ‚Anthony’s Kitchen‘ zu fokussieren.“
Ob dieser Plan Auswirkungen auf das „Haus Phönixsee“ haben wird, dazu will sich Sarpong bisher nicht äußern. Er betont aber, das Insolvenzverfahren der Anthony’s GmbH mit Sitz in Meerbusch betreffe ausdrücklich nur diese und keine weitere Gesellschaft. Unklar ist bislang, ob der Koch aber sein Engagement in Dortmund zurückfahren wird. Er lässt mitteilen: „An Spekulationen wird sich Anthony Sarpong nicht beteiligen.“
Auch Christina Bay, die Sprecherin der Seniorenresidenz, erklärt, dass die Insolvenz keinerlei Auswirkungen auf das Restaurant „Haus Phönixsee“ habe. Der Betrieb laufe wie gewohnt weiter und weder Mitarbeiter noch Bewohner oder Restaurantgäste müsste Änderungen oder eine Schließung befürchten. Das Restaurant steht mittags den Senioren der Residenz und abends allen Gästen als gehobenes Restaurant offen.
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Wie es in der Mitteilung des Insolvenzverwalters heißt, seien Sterneauszeichnungen für die Spitzengastronomie oft Ruhm und Bürde zugleich. Hohe und steigende Betriebskosten für täglich frische hochwertige Lebensmittel, Zutaten und Aromen sowie für Energie und Personal und nicht zuletzt die hohen Investitionen in ein exklusives Interior und Ambiente müssten im Verhältnis zu den Umsätzen stehen. Trotz hoher Preise für die Menüs, falle es vielen Spitzenrestaurants, wie auch Anthony’s Kitchen, zunehmend schwer, profitabel zu wirtschaften.
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