Dortmund. Michael Dyllong ist in diesem Jahr als Gast bei „Dortmund à la carte“ dabei. Das Schlemmerfestival bringt selbst den erfahrenen Sternekoch zum Staunen.

Ein paar dunkle Wolken türmen sich am Freitagmittag am Dortmunder Himmel, lassen die ersten Tropfen fallen. Doch die Tische im Zelt vom Restaurant Rodenberg 1770 sind gut gefüllt. Backfisch, Muscheln aber auch Schnitzel werden beinahe im Minutentakt aus der kleinen Küche getragen. „Doch, das kann ich jetzt schon sagen“, sagt Inhaber Philipp Nowarre (27) strahlend: „Die Teilnahme an ,Dortmund à la carte‘ war die richtige Entscheidung. Sie hat sich für uns nicht nur gelohnt, sondern alle Erwartungen übertroffen.“

Eigentlich sind Fischgerichte die Spezialität im Rodenberg 1770. Philipp Nowarre serviert den Gästen aber auch Schnitzel.
Eigentlich sind Fischgerichte die Spezialität im Rodenberg 1770. Philipp Nowarre serviert den Gästen aber auch Schnitzel. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Das Restaurant, das Ende 2023 in Aplerbeck eröffnet wurde, ist einer der beiden Newcomer in der alteingesessenen Festival-Gemeinschaft. Nicht mehr mit dabei sind das „Zeitgeist“ und das Gasthaus Grube. An ihrer Stelle serviert Nowarres Team nun Fischspezialitäten und mehr. Renner am Mittag ist der Backfisch mit Gurken-Kartoffelsalat. „Wirklich lecker“, lobt Sabine Brehm, die mit ihrer Freundin Mittagspause im maritimen Rodenberg-Zelt macht, das an eine Friesenstube erinnert. Die beiden Aplerbeckerinnen freuen sich, dass das Rodenberg jetzt beim Festival mitmacht. „Denn wir kennen das Restaurant und waren auch schon zum Essen dort.“

Viele Stammgäste aus der Dortmunder Gartenstadt beim Albero Verde

Auch zum „Albero Verde“, dem zweiten Neuzugang, kommen viele Besucher, die sonst zum Restaurant in die Gartenstadt fahren. „Viele, viele Stammgäste“, sagt Mitarbeiter Dimi. Ausgebucht seien die Tische am Donnerstag gewesen. „Es läuft wirklich gut.“ So gut, dass das Team dazu übergegangen ist, die Bestellungen nicht nur an den Tischen, sondern auch an der Theke entgegenzunehmen – damit es schneller geht. „Fürs nächste Jahr haben wir jedenfalls eine Menge gelernt.“ Etwa, dass es neben den Hochtischen mit den schicken Lederhockern auch normale Tische geben muss. „Vor allem für mittags, wenn das eher ältere Publikum kommt. Die steuern sofort darauf zu.“

Über den roten Teppich schreiten die Gäste in den „Albero Verde“. Im vorderen Bereich des Edel-Italieners können sie an Hochtischen Platz nehmen.
Über den roten Teppich schreiten die Gäste in den „Albero Verde“. Im vorderen Bereich des Edel-Italieners können sie an Hochtischen Platz nehmen. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Wer lieber hoch hinaus will, der geht auf die andere Seite des Platzes. Für Sternekoch Michael Dyllong wurde über den Stufen erstmals eine Terrasse errichtet, auf der die Gäste einen schönen Blick auf den Trubel auf dem Platz haben – und dazu Sterneküche auf dem Teller. Sie schwärmen vom Tartar-Trio, 20 Stunden gegartem Rindersteak und dem Bacalao: „Der Kabeljau ist einfach das perfekte Sommergericht – wie ein erfrischender Drink im Urlaub.“

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Dortmunder Sternekoch ist vom Zuspruch positiv überrascht

Dyllong ist „positiv überrascht“, wie gut sein Angebot angenommen wird. Brechend voll sei das Zelt am Donnerstag gewesen. „In 20 Jahren Gastronomie habe ich so etwas tatsächlich noch nicht erlebt.“ Dass so viele Dortmunder die Chance nutzen, auszugehen und Neues auszuprobieren, freut ihn – nicht nur für sich, sondern auch für die Kollegen: „Respekt, wie sie es schaffen, ihre Küche hier auf den Platz zu bringen.“

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Respekt zollt auch Veranstalter Sven Stute den beiden Neulingen und Gast Dyllong. „Sie sind alle drei eine absolute Bereicherung für das Fest“, sagt er. Mega-professionell hätten sie ihr Angebot auf dem Platz umgesetzt. „Als ob sie schon zehn Jahre dabei wären.“ Zehn Jahre? Michael Dyllong scheint jedenfalls nicht abgeneigt, zumindest um eines zu verlängern: „Mal schauen, ob ich 2025 wieder dabei bin.“

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Doch nicht nur, was die Neuen angeht, auch sonst fällt das Halbzeit-Fazit von Sven Stute mehr als positiv aus. „Der Mittwoch war okay“, sagt er. Als der Regen am Abend kam, seien die Gäste schon dagewesen. „Und dann geht keiner nach Hause, sondern alle rücken in den Zelten zusammen.“ Perfektes Schlemmer-Wetter – trocken, aber nicht zu heiß – habe dann aber am Tag darauf geherrscht. „Der Donnerstag hat alle Rekorde gebrochen“, sagt Stute. „Ich glaube, das war der beste Tag in der langen Geschichte von À la carte.“

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