Dortmund. An mehreren deutschen Flughäfen haben Aktivisten der Letzten Generation gegen Inlandsflüge protestiert. In Dortmund schütteten sie Kleister aus.

Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben am Samstag auf mehreren Flughäfen in Deutschland gegen den klimaschädlichen Flugverkehr demonstriert; der Flugbetrieb wurde nicht beeinträchtigt.

In einem Terminal des Flughafens Dortmund schütteten Aktivisten schwarz eingefärbten Kleister auf dem Boden aus und hielten Plakate mit der Aufschrift „Öl tötet“ in die Höhe, wie die Gruppe auf X (Twitter) mitteilte.

Protest am Dortmunder Flughafen – 20 Strafverfahren

Der Protest sei friedlich verlaufen und aufgelöst worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei leitete Strafverfahren gegen 20 Personen ein, wegen Hausfriedensbruchs und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, wie es hieß. Beamte nahmen die Personalien der Beteiligten auf, anschließend wurde die Gruppe des Geländes verwiesen. Die Demonstranten folgten der Polizei zufolge den Anweisungen.

Der Flugverkehr in Dortmund war nicht beeinträchtigt, Passagiere konnten den Flughafen ungehindert betreten oder verlassen, so die Polizei. Aufgrund des Polizeieinsatzes war die Zufahrt zur Abflugebene vorübergehend gesperrt, was zu Verzögerungen beim Busverkehr gesorgt habe.

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Demonstrationen gab es auch in Stuttgart und auf Sylt

In einem Terminal des Flughafens Stuttgart demonstrierten 14 Aktivisten laut Polizei mit Plakaten, Bannern, Flyern und Redebeiträgen. Auf dem Flughafen Sylt setzte sich ein Mitglied der Letzten Generation auf die Tragfläche eines parkenden Privatjets, wie in einem Video der Gruppe im Onlinedienst X zu sehen ist. Die Organisation erklärte, dass sich Aktivisten auch auf dem Asphalt festgeklebt hätten. Die zuständige Polizei in Flensburg antwortete auf Anfrage zunächst nicht. 

Demonstranten der Bewegung „Letzte Generation“ haben im Flughafen Dortmund auf Klimaschäden durch fossile Brennstoffe aufmerksam gemacht. Auf dem Boden verteilter eingefärbter Kleister sollte Öl darstellen.
Demonstranten der Bewegung „Letzte Generation“ haben im Flughafen Dortmund auf Klimaschäden durch fossile Brennstoffe aufmerksam gemacht. Auf dem Boden verteilter eingefärbter Kleister sollte Öl darstellen. © dpa | Letzte Generation

Die Letzte Generation kritisierte, noch immer würden Flüge von Dortmund nach München angeboten – es handle sich um „leicht verzichtbare Inlandsflüge“, die „besonders schädlich“ seien. Zur Aktion auf Sylt teilte die Gruppe mit, es sei „absurd“, dass jeden Tag Flüge von Sylt nach Düsseldorf, München oder Frankfurt starteten. „Flugzeuge verbrennen Öl und Gas, fossile Rohstoffe, die massiv unsere Existenz bedrohen.“ 

In den vergangenen Wochen hatten Klimaaktivisten der Letzten Generation den Flugbetrieb an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main und am Flughafen Köln/Bonn zeitweise lahmgelegt und den Frachtbetrieb am Flughafen Leipzig/Halle zeitweise blockiert. Am Donnerstag waren nach Angaben der Organisation acht Wohnungen von Klimaaktivisten der Letzten Generation durchsucht worden. Die Organisation kündigte daraufhin an, trotz des „massiven Einschüchterungsversuches seitens der Behörden“ ihren Protest auszuweiten.