Dortmund. Ein 41-Jähriger wird im Dortmunder Unionviertel von fünf Männern attackiert. Eine Festnahme am Flughafen gibt Aufschluss über das Motiv der Tat.
Am 29. Juli haben Bundespolizisten am Dortmunder Flughafen einen Mann (33) festgenommen, der wegen versuchten Mordes europaweit gesucht wurde. Damit kamen auch Details zum Haftbefehl ans Licht: Dieser beruhte auf einem brutalen Angriff im Dortmunder Unionviertel.
Opfer brach blutend auf Gehweg zusammen
Am 21. April wurde ein Mann (41) abends blutüberströmt auf dem Gehweg in der Alte(n) Radstraße gefunden, unweit der Kneipe „Reinische Eck“. Laut Ermittlern hatten insgesamt fünf Täter ihm vor dem Lokal aufgelauert, ihn mit einer Eisenstange verprügelt, auf ihn eingestochen und gemeinsam auf ihn eingetreten. Der 41-Jährige schleppte sich blutend zu einer Garageneinfahrt, brach schwerverletzt an einem geparkten Auto zusammen. Eine Not-OP rettete ihm das Leben.
Beim Eintreffen der Polizei waren die Täter schon verschwunden, eine Mordkommission wurde eingerichtet. Gegen zwei der mutmaßlichen Angreifer (32 und 37 Jahre) wurde bereits Anklage wegen gemeinschaftlich versuchten Mordes erhoben. Bei dem 33-Jährigen klickten nun die Handschellen am Dortmunder Flughafen, als er seinen Pass zeigte, um aus der Türkei wieder ins Bundesgebiet einzureisen. Das Amtsgericht hat wegen desselben Vorwurfs Untersuchungshaft gegen den Dortmunder angeordnet.
TikTok-Videos von Dortmunder verletzten offenbar Familienehre
Wie die BILD zuerst berichtete und Staatsanwalt Henner Kruse auf Anfrage dieser Redaktion bestätigte, liegt das Motiv des Mordversuchs in den Sozialen Netzwerken. „Der Geschädigte soll Videos auf TikTok veröffentlicht haben, in denen er die Familie der mutmaßlichen Täter diffamiert und beleidigt.“ Diese fühlten sich dadurch offenbar in ihrer Familienehre gekränkt.