Dortmund. An einem Fitnessstudio in der Dortmunder Nordstadt ist bei einer Schießerei ein Mann schwer verletzt worden. Die Täter sind auf der Flucht.

Trainingsgäste stehen vor verschlossener Tür, von der Gewalttat am vergangenen Abend zeugen nur die Blutspritzer an der Scheibe. Kein Hinweisschild bei McFit an der Eisenstraße in Dortmund, eine App-Benachrichtigung habe es auch nicht gegeben, sagt ein junger Mann. Trotzdem ist der Grund allen hier klar – die Schießerei vor dem Fitnessstudio hat sich längst herumgesprochen.

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In der Nordstadt haben am Donnerstag bisher unbekannte Täter einen 53-jährigen Mann schwer verletzt. Er sei von fünf Schüssen aus einer Pistole getroffen worden, berichtet ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund am Freitag auf Anfrage. Der Mann schwebte zunächst in Lebensgefahr und musste in einem Krankenhaus notoperiert werden, soll sich nun aber in stabilem Zustand befinden.

Schießerei bei McFit in Dortmund: Täter flohen in Skoda-Kombi

Die Polizei war um 21.11 Uhr alarmiert worden. Bei dem Großeinsatz waren fast zwei Dutzend Einsatzfahrzeuge vor Ort, berichtete ein Blaulicht-Fotograf. Die zwei mutmaßlichen Täter hatten zuvor in einem silberfarbenen Skoda-Kombi fliehen können.

Trainingsgäste stehen am Freitagmorgen vor der geschlossenen McFit-Filiale an der Eisenstraße in Dortmund. Die Blutspuren im unteren Bereich der Tür zeugen von der Schießerei am Vorabend.
Trainingsgäste stehen am Freitagmorgen vor der geschlossenen McFit-Filiale an der Eisenstraße in Dortmund. Die Blutspuren im unteren Bereich der Tür zeugen von der Schießerei am Vorabend. © Funke Medien NRW | Christian Schmitt

Am Freitagmorgen klebt im Eingangsbereich der McFit-Filiale Spurensicherungsband. Dort soll der Verletzte gefunden worden sein. Blutspuren befinden sich nicht nur an der Scheibe und an den Seitenwänden, sondern ziehen sich noch mehrere Meter über den Boden des Parkplatzes.

Die Blutspritzer im Eingangsbereich sind mit Spurensicherungsband markiert.
Die Blutspritzer im Eingangsbereich sind mit Spurensicherungsband markiert. © Funke Medien NRW | Christian Schmitt

War es eine Tat im Rocker-Milieu, gibt es einen Zusammenhang mit Clan-Kriminalität? Das spekuliert die Bild-Zeitung und schreibt von einem „seit Wochen brodelnden Konflikt“ in Dortmund. Unter Trainingsgästen kursieren ähnliche Gerüchte: Wenige Minuten vor den Schüssen seien teure Luxusautos auf dem Parkplatz vorgefahren. Vor dem Krankenhaus, in das der Verletzte eingeliefert wurde, sollen sich in der Folge zahlreiche Personen vor der Tür versammelt haben, berichtete der Blaulicht-Fotograf.

Polizei sucht Zeugen nach Schießerei in der Dortmunder Nordstadt

Zu den Spekulationen äußert sich die Justiz am Freitag nicht: „Die Ermittlungen laufen, wir haben noch keine Erkenntnisse zum Tat-Hintergrund“, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Blutspuren sind auch noch auf dem Parkplatz zu sehen.
Blutspuren sind auch noch auf dem Parkplatz zu sehen. © Funke Medien NRW | Christian Schmitt

Die Ermittlungen führt eine Mordkommission der Polizei Recklinghausen durch. Die Behörde aus der Nachbarstadt unterstützt das eigentlich zuständige Präsidium Dortmund während der Fußballeuropameisterschaft.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen und fragt: „Wer hat vor, während oder nach der Tat auf der Eisenstraße oder im Umfeld den silbernen Skoda-Kombi oder auch die Insassen gesehen?“ Hinweise bitte an die Telefonnummer 0800 / 2361 111.

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