Dortmund. Nach dem Bahnstreik kommt der ÖPNV-Streik: In Dortmund fahren am Freitag (2.2.) keine Busse und U-Bahnen. Verdi ruft zum Streik auf.

  • ÖPNV-Streik in Dortmund am Freitag (2. Februar 2024)
  • Busse und U-Bahnen fahren ganztags nicht
  • Einkaufszentrum Thier-Galerie gibt Parkplätze frei
  • Züge und S-Bahnen der Deutschen Bahn fahren regulär.

Der Lokführer-Streik bei der Deutschen Bahn ist gerade vorbei, da gibt es einen neuen Streik in Dortmund an: Am Freitag (2.2.) treten die Mitarbeitenden von DSW21 in den Ausstand. „Wir gehen von einer sehr hohen Streikbeteiligung aus“, meint DSW21-Sprecher Frank Fligge. Immerhin – der gewerkschaftliche Organisationsgrad beim Dortmunder Verkehrsunternehmen liegt bei fast 90 Prozent.

Ein Notfahrplan, wie es ihn beim DB-Streik gab, mache für die DSW keinen Sinn, erklärte Fligge wenige Tage vor dem Streik: Es werden alle Betriebsstätten bestreikt – von Fahrdienst über Werkstatt und Verwaltung bis zur Leitstelle. Er ging vor Start des Streiks davon aus, dass kein einziger Bus und keine Stadtbahn in Dortmund fährt. Die Züge und S-Bahnen fahren aber wie gewohnt. Sie werden von der Deutschen Bahn betrieben, teils auch von National Express oder Eurobahn.

Das Einkaufszentrum Thier-Galerie in der City reagiert auf den Streik im Nahverkehr: Es gibt das Parkhaus mit über 730 Parkplätzen am Freitag frei für alle Autos. Zwei Stunden kann dort umsonst geparkt werden. Das Parkticket muss nur an der Kunden-Info im Erdgeschoss entwertet werden. Üblicherweise kostet das Parken in der Thier-Galerie 1,50 Euro pro Stunde, jede weitere Stunde kostet ebenfalls 1,50 Euro. Der Tagespreis beträgt 15 Euro.

ÖPNV-Streik in Dortmund: Alle Betriebsstätten von DSW21 betroffen

Gestreikt werde ganztags, erklärt Gewerkschaftsmitarbeiterin Kirsten Rupieper – also von Betriebsbeginn ab 3 Uhr bis Betriebsende am späten Freitagabend. Auf vier Streikkundgebungen wolle Verdi die Mitarbeitenden unter anderem über die Gegenforderungen der Arbeitgebenden informieren: Verwaltung (8 Uhr), Betriebshof Dorstfeld (9.30 Uhr), Betriebshof Brünninghausen (11 Uhr), Betriebshof Castrop-Rauxel (14 Uhr). Von Streik ausgenommen seien die Azubis, so Rupieper. Sie haben einen eigenen Tarifvertrag.

Neben der DSW21 in Dortmund sind auch viele andere Verkehrsgesellschaften in NRW für Freitag zum Streik aufgerufen, darunter die Bogestra (Bochum), die VER (Kreis EN), HST (Hagen), Ruhrbahn (Essen), Straßenbahn Herne-Castrop und die MVG (Kreis MK).

Verdi-Streik für bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV

Beim Verdi-Streik im kommunalen ÖPNV geht es nicht ums Geld, sondern um die Arbeitsbedingungen für die 30.000 Beschäftigten. Der Gewerkschaft zufolge fehlen bundesweit rund 80.000 Beschäftigte. Andrea Becker, Fachbereichsleiterin Verkehr bei Verdi NRW: „Die Arbeitgeber fahren auf Verschleiß, das ist kein sinnvolles Vorgehen. Wir werden den Fahrbetrieb nur mit gesunden Beschäftigen auf Dauer aufrechterhalten können.“ Die Arbeitsbedingungen im ÖPNV seien „weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein. Die Verkehrswende benötigt auch eine echte Arbeitswende“.