Dortmund. Die BVB-Fans in Dortmund müssen wohl doch nicht auf eine öffentliche Übertragung des Champions-League-Endspiels am 25. Mai verzichten. Die Uefa zerstreute die Sorgen, dass das geplante Rudelgucken in der City an Lizenzfragen des Verbandes scheitern könnte.
Update 13.22 Uhr:
Nachdem Oberbürgermeister Ullrich Sierau wegen der Irritationen um mögliche Lizenzauflagen für Public Viewing-Veranstaltungen am Montag einen Brief an den europäische Fußball-Union (Uefa) geschrieben hatte, gab der Verband am Dienstag grünes Licht.
In einem Gespräch mit einem Vertreter der Stadt sicherte die Uefa viel Wohlwollen und sogar Unterstützung für die geplanten Übertragungen des Champions-League-Finales zu. Das Public Viewing kann wie geplant stattfinden, teilte Stadtsprecher Udo Bullerdieck am Dienstagmittag mit.
Der ursprüngliche Bericht:
Wie im Vorjahr beim DFB-Pokalfinale soll das Champions-League-Endspiel des BVB gegen München in London auf drei Großleinwänden auf City-Plätzen übertragen werden. Partner sind dabei wie gewohnt die Dortmunder Schausteller. Auch in der großen Westfalenhalle 1 ist eine Spielübertragung geplant, die sogar schon ausverkauft ist.Die Stadt hofft nun, vonder Europäischen Fußball-Union (Uefa) eine Genehmigung für die Übertragungen zu bekommen. Oberbürgermeister Ullrich Sierau habe am Montag in Absprache mit dem BVB einen Brief an die Uefa geschrieben.
Hoffen auf Verständnis
Darin verweist er vor allem auf Sicherheitsaspekte. Viele Menschen strömten erfahrungsgemäß in die City, um eine schwarzgelbe Fußball-Feier mitzuerleben.
"Wir hoffen, dass die Uefa diese Aspekte respektiert und uns keine Hürden in den Weg stellt", betont Stadtsprecher Michael Meinders.
Westfalenhalle schon ausverkauft
Darauf hoffen die Westfalenhallen, die ihr Public Viewing als Teil des städtischen Gesamtkonzepts sehen. Ein Problem könnte hier sein, dass für die Übertragung in der großen Halle ein Eintritt von 3 Euro erhoben wird. Wobei betont wird, dass damit lediglich der "zunehmende Aufwand für Betriebskosten und Sicherheit" gedeckt werden soll.
Die Fans scheint der Eintritt auf jeden Fall nicht abzuschrecken: Seit Montagmorgen ist die Halle mit rund 12.000 Plätzen bereits ausverkauft. Und die Westfalenhallen gehen auch davon aus, dass die Veranstaltung weiter stattfinden kann. "Wer bisher eine Karte gekauft hat, muss nicht in Unruhe verfallen", erklärt Hallensprecher Dr. Andreas Weber.
Uefa-Mitteilung: Keine Ausnahmen
In einer Mitteilung zählt die Uefa die Bedingungen auf, unter denen sie "ausnahmsweise" ein nichtkommerzielles Rudelgucken zum Champions-League-Finale erlaubt:
- Die Veranstaltung findet in Deutschland statt und hat maximal 500 Besucher
- Es wird kein Sponsoring, keine Darstellung von Marken oder andere kommerzielle Bekundungen (z.B. Werbung) geben;
- Das Logo und die Markenzeichen der UEFA oder der UEFA Champions League werden nicht verwendet. Das Public Viewing darf nicht als offizielle Veranstaltung der UEFA oder der UEFA Champions League beworben werden; und
- Der Organisator beschafft auf seine eigenen Kosten alle notwendigen lokalen Genehmigungen und Lizenzen (z.B. GEMA, GEZ, lokale Verwaltungen und Rundfunkanstalten).
Keines der geplanten Public Viewings in Dortmund erfüllt alle Punkte. Und in diesem Fall schreibt die Uefa unzweideutig: "Prinzipiell wird für andersartige Veranstaltungen keine solche Lizenz gewährt werden."