Dortmund. Auf den Dortmunder Florianturm kommt man schnell – per Aufzug. Aber wie sieht der Turm von innen aus? Eine exklusive Führung gibt Einblicke.
Das Treppenhaus im Innern des Dortmunder Florianturms ist staubig – und beeindruckend zugleich: Von der offenen Eisentreppe sieht man nichts als Beton, Kabel und Rohre. Und viel hohen Raum. „Passen Sie auf, sonst haben Sie gleich schwarze Hände“, warnt Turm-Techniker Rouven Mark. Normalerweise kommt hier außer den wenigen Mitarbeitenden niemand rein. Aber sechs Leserinnen und Leser hatten Glück: Sie haben bei der Abo-Aktion „WAZ öffnet Türen“ eine exklusive Führung ins Herz des Turms gewonnen.
Rouven Mark arbeitet seit elf Jahren hier. Er ist mit dem Turm verwachsen – das merkt man sofort. Leidenschaftlich erklärt er der kleinen Truppe alles Sichtbare und Unsichtbare, zeigt den alten Notstrom-Diesel, den Aufzugschacht, die LEDs zur Turmbeleuchtung, den engen Technikraum hinter der Restaurantküche. Er liebt seinen Job. „Wir sind ein kleines, eingespieltes Team, und wir identifizieren uns mit dem Park“, sagt er. Da schwingt viel Stolz mit. Gerne würde er öfter Führungen durch „seinen“ Turm anbieten, aber bisher gab es nur eine am Tag der offenen Tür.
Dortmunder Florian ist um ein paar Meter geschrumpft
Der Florian ist das Dortmunder Wahrzeichen schlechthin. Seit der Bundesgartenschau 1959 steht er mitten im Westfalenpark und weist weithin den Weg in die Westfalenmetropole. Mit seinen 220 Metern war er damals das höchste Gebäude Deutschlands. Dass er seither wegen immer kürzer werdender Antennen-Aufbauten auf 206 Meter geschrumpft ist… das verschweigen wir lieber.
Viele der 580.000 Dortmunderinnen und Dortmunder dürfte schon mal auf dem Florian gestanden haben. Die Aufzugfahrt auf 130 Meter dauert nur wenige Sekunden, die Aussicht ist grandios. Und bei einem kühlen Bier im Turmrestaurant (das gerade leider leer steht) braucht man nur 40 Minuten für einen kompletten Rundum-Blick: Das Restaurant dreht sich – langsam, aber stetig.
SEK und Feuerwehr: Turm hoch mit Gewichten auf dem Rücken
Von den sechs Lesern und Leserinnen aus Dortmund, Essen und Duisburg waren nur zwei noch nie oben. Und im Turm selbst? Da war natürlich noch niemand. „Aber manchmal bekommen wir ganz besonderen Besuch“, erklärt Turm-Techniker Rouven Mark: Feuerwehr und SEK üben regelmäßig im Turmschacht. 600 Stufen, mit einem 30-Kilo-Gewicht auf dem Rücken. „Das schaffen die in sechseinhalb Minuten!“ Dabei gibt‘s doch einen Aufzug…