Dortmund. Im Dortmunder Kino Cinestar am Nordausgang des Hauptbahnhofs tobt seit Monaten ein Arbeitskampf. Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Haustarifvertrag und hat ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen. Dessen Auswirkungen bekommen nun auch die Besucher des Multiplex-Kinos zu spüren.

Kino und Popcorn – das ist für die meisten Menschen eine Symbiose. In Dortmund müssen Cineasten zurzeit Glück haben: Es kann nicht nur sein, dass am Ende der Schlange das Popcorn aus ist. Sondern auch, dass der Film ausfällt. Allein am vergangenen Sonntag fielen 14 Vorstellungen aus.

„Es hat in den letzten Wochen kaum drei, vier Tage gegeben, an denen nicht gestreikt wurde“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Frank Schreckenberg. Die Mitarbeiter in den Cinestar-Häusern Dortmund, Osnabrück und jetzt auch Bamberg gehen für einen Tarifvertrag auf die Straße – den gibt es in allen 73 Cinestar-Häusern nicht. Dortmunds Kino wird seit Dezember bestreikt: Allein am Sonntag waren auf zwei Ebenen 14 Filme ausgefallen. Sicherheitsdienst und Ersatzpersonal (für nicht streikende Mitarbeiter werden Prämien ausgelobt) versuchen die Lücken zu stopfen. Mit mehr oder weniger Erfolg – das hängt von der jeweiligen Sichtweise ab.

Publikum wird ungeduldig

Das Publikum jedenfalls wird langsam aber sicher ungeduldig. Als Dortmunds Theaterleiter Carsten Gülker die beiden langjährigen Moderatoren des Sneak-Preview aus dem Dienstplan gestrichen hatte, hatte ein Teil des Stammpublikums sogar den Saal verlassen.

Das neue Konzept allerdings, betonte Gülker, habe nichts mit dem Streik zu tun. Fakt sei zudem, betonen die Kinobetreiber, dass Verdi die Verhandlungen abgebrochen und bisher nicht wieder aufgenommen habe. „Wir sind weiter für Gespräche offen“.

Für den 8. März ist ein Verhandlungstermin anberaumt – in und für Bamberg. Vielleicht mit Sogwirkung für andere Häuser, hofft Schreckenberg auf einen Konzerntarifvertrag.