Im Nordosten.. Die SPD dominiert Dormtunds Nordosten: Bei der Wahlwiederholung holte sie die absolute Mehrheit in der Bezirksvertretungen Eving und baute sie in Scharnhorst sogar noch aus. Die geringe Wahlbeteiligung schadete vor allem der CDU und der FDP.
Eine geringe Wahlbeteiligung und ein klarer Sieger im Dortmunder Nordosten: Die SPD verteidigte bei der am 26. August wiederholten Kommunalwahl von 2009 in der Bezirksvertretung Scharnhorst ihre absolute Mehrheit und holte diese auch in Eving. (Die BV Brackel wurde vor zwei Jahren wiedergewählt, auch hier geben die Sozialdemokraten den Ton an).
Auffällig: Für beide Stadtbezirks-Parlamente kamen nun sehr, sehr ähnliche Ergebnisse heraus. So erzielte die CDU hier wie dort etwas mehr als 20 Prozent, die Grünen pendelten sich bei 10 % ein, die Linke schafften etwas mehr als 3 %, die FDP schwächelt und liegt in Eving sogar hinter der NPD.
Evings alter und höchstwahrscheinlich neuer Bezirksbürgermeister Helmut Adden („Davon gehe ich mal ganz stark aus“) sprach von einem „sehr, sehr guten und ganz tollen Ergebnis“, ehe er gelassen und beruhigt aus dem Rathaus aufbrach, um sich einen gemütlichen Abend zu gönnen. Er habe schon im Wahlkampf eine gute Stimmung an den Ständen gespürt. Er glaubt, dass mit dem Votum die insgesamt gute Arbeit der SPD gewürdigt wurde. Und offensichtllich wirke der Kampf der Sozialdemokraten um den Erhalt des Stadtbezirks bei vielen nach, „zumal wir uns voll dafür eingesetzt haben.“
Enttäuschte CDU kritisiert SPD
Die CDU in Eving wiederum kritisierte das Abzielen auf diese Kampagne: „Die brennenden Themen hat die SPD nicht angesprochen“, so Günter Schneider. Seine Parteikollegin Monika Lehrke nannte das Ergebnis „frustrierend und ärgerlich“. Angesichts der geringen Wahlbeteiligung und der erneuten SPD-Dominanz in ganz Dortmund schob sie nach: „Diese Stadt hat nichts anderes verdient. Die Bürger haben offensichtlich keine Lust mehr, wählen zu gehen - ich kann das nachvollziehen.“
Auch Gisela Sichelschmidt von Evings Grünen bezog sich bei ihrer Kurz-Analyse auf das schwierige Thema Stadtbezirksreform. „Wir haben unser Ergebnis fast gehalten, daher bin ich zufrieden. Wir sind mit der Stadtbezirksreform offen und ehrlich umgegangen, haben uns dabei auch abgegrenzt.“ Das sei die richtige Strategie gewesen: „Wir wurden dafür nicht - wie manch einer prognostiziert hatte - abgestraft.“
SPD Scharnhorst dankbar
In der SPD-Hochburg Scharnhorst äußerte sich der designierte Bezirksbürgermeister Rüdiger Schmidt sehr zufrieden, nannte den Zugewinn (von einem BV-Sitz) „ganz toll“ und führte dies auf die „kontinuierlich gute Arbeit sowie den super Wahlkampf zurück.“ Die geringe Wahlbeteiligung sei den Bürgern nicht zu verübeln.
„Enttäuscht“ nahm Thomas Offermann (CDU Scharnhorst) das Ergebnis auf, am Abend hatte er keine Erklärung für die satten Verluste seiner Partei. „Offensichtlich konnten wir unsere Wähler nicht mobilisieren.“ War das im Vorfeld zu erahnen? „Schwer zu sagen, die Stimmungen an den Ständen sind ja nicht repräsentativ.“
Umso meinungsfreudiger gab sich Thomas Carl für die FDP. „Zum Glück sind wir nicht hinter der NPD gelandet, was kurzzeitig bei der schrecklich geringen Wahlbeteiligung zu befürchten war.“ Vor Ort bemängelt er eine nicht ausreichende Abgrenzung zur CDU, auch wenn die Liberalen in Scharnhorst („dank der Praxis von Lars Rettstedt“) Dortmunds drittgrößten FDP-Bezirk haben. „Das alles ist aber sehr frustrierend und kein guter Tag für die Demokratie.“