Unna/Holzwickede. Zu Wochenbeginn tauchten im Kreis Unna erneut Briefe mit weißem Pulver auf, diesmal in Kindergärten. Erinnerungen an Vorfälle in 2019 und 2020.

Das Landeskriminalamt untersucht die beiden Briefe mit einem weißen Pulver, die am Montag und Dienstag dieser Woche an Kindergärten im Kreis Unna geschickt worden sind. Gesucht werde unter anderem nach Fingerabdrücken und DNA-Spuren, sagte eine Sprecherin der Polizei Unna. Die Briefe hätten keine Anschreiben mit Drohungen oder Forderungen enthalten. Das Pulver, das zunächst als verdächtig eingestuft wurde, sei unbedenklich gewesen.

Die Kriminalpolizei ermittele aber wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Wenn der Täter oder die Täterin ermittelt werde, drohe nicht nur ein Strafverfahren, sondern es könnten auch erhebliche zivilrechtliche Schadenersatzforderungen auflaufen.

Kindergärten in Holzwickede und Unna von Briefen mit weißem Pulver betroffen

Am Dienstagnachmittag gegen 14.45 Uhr war in einem Kindergarten in Holzwickede ein Brief mit einem weißen Pulver eingegangen. Die Polizei hatte das Gebäude geräumt und die Mitarbeiterin, die den Brief geöffnet hatte, sowie eine weitere Kollegin isoliert. Die Straße vor dem Kindergarten wurde gesperrt. Die Analytische Task Force der Feuerwehr Dortmund untersuchte die Briefinhalte und gab Entwarnung.

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In Unna mussten am Montag drei Erwachsene und neun Kinder für Stunden bis zum frühen Abend in ihrem Kindergarten ausharren. Er war abgesperrt worden, nachdem eine Mitarbeiterin am Nachmittag ebenfalls einen Brief mit Pulver geöffnet hatte – auch dieser stellte sich am Ende als ungefährlich für die Gesundheit heraus.

Briefe mit weißem Pulver tauchten schon 2019 und 2020 im Kreis Unna auf

Die Ereignisse vom Wochenbeginn erinnern an Vorfälle aus den vergangenen beiden Jahren, die sich allesamt im Kreis Unna abspielten. Im April 2019 etwa gingen drei Briefe mit Tütchen voll weißem Pulver an das Justizvollzugskrankenhaus in Fröndenberg, das Rathaus in Werne sowie das Katharinen-Hospital in Unna. Die Suche nach den Verantwortlichen verlief bislang ohne Ergebnis – lesen Sie hier, wie ein Psychologe die Situation damals bewertete.

Auch im März 2020 tauchten Briefe mit unbekannter Substanz bzw. einem Schriftstück auf, betroffen waren diesmal eine Stadtteileinrichtung in Fröndenberg sowie ein Radiosender in Unna. Wie in den anderen Fällen bestand nach sorgfältiger Prüfung keine Gefahr für Menschen. (dpa/red)

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