Husen/Kurl.. Verwaltung und Verein sind vorsichtig optimistisch, dass für den SC Husen/Kurl der neue Kunstrasenplatz plus Vereinsgelände 2014 westlich der Kurler Straße realisiert wird. Trotz leerer Kassen liegt das Millionen-Projekt im Zeitplan.
In Zeiten leerer Kassen und vieler schlechter Nachrichten für Sportvereine hat der SC Husen/Kurl aktuell keine Hiobsbotschaften zu befürchten. Der neue Sportplatz westlich der Kurler Straße kommt. Die Zusagen, die Dortmunds Verwaltung im September 2012 bei einer Bürgerveranstaltung in der Hauptschule gab, will sie einhalten. Das heißt laut Planungsamts-Leiter Ludger Wilde: Mitte des Jahres öffentliche Auslegung des Bebauungsplans, damit gegen Ende 2013 der Satzungsbeschluss erfolgen kann. „In 2014 kann dann die Realisierung beginnen. Wir fühlen uns dem vorgestellten Zeitplan verpflichtet.“
Uwe Waßmann (CDU) wünscht sich, dass zur Saison 2014/15 die ersten Spiele auf dem neuen Kunstrasen stattfinden können. Zumal aktuell weder er noch Wilde Signale erhalten haben, dass die Finanzierung des etwa 2,5-Millionen-Projekts mit Nebenspielfeld, Parkplätzen, Vereins- und Sanitäranlagen gefährdet sei. Da laut Stadtrat Wilhelm Steitz erste finanzielle Mittel zurückgestellt wurden, hofft SC-Vorsitzender Andreas Edelstein, dass auch die Haushaltsgespräche der Parteien für 2014 ab diesem Frühjahr keine bösen Überraschungen beinhalten. „Ich rechne damit, dass das Gelände Ende 2014/Anfang 2015 fertig ist. Wir haben durch die Standortsuche viel Zeit verloren und in den letzten Jahren genug gelitten.“
Von 20 auf 12 Mannschaften
Somit ist 2013 für die zwölf Mannschaften - vor einigen Jahren waren es noch 20 - Durchhalten angesagt. „Ich habe von vielen Eltern abgewanderter Fußballer gehört, dass sie sich eine Rückkehr aus Kaiserau oder Wickede vorstellen können“, so Waßmann, der als früherer SC-Jugendtrainer die Bedeutung des Vereins für die Ortschaften am Rande Dortmunds betont. Erst recht mit einem neuen, barrierefreien Platz, der übrigens nicht zum Kunstrasenprogramm der Stadt gehört. „Durch die Neubausiedlung zählen wir mit Scharnhorst zum kinderreichsten Stadtteil, bei der Infrastruktur nimmt der neue Sportplatz für die insgesamt fast 8000 Einwohner in beiden Dörfern eine Schlüsselfunktion ein.“
Allerdings rechnen viele mit weiteren Protesten der Bürgerinitiative. Auch die Grünen stellten Ende 2012 noch eine Anfrage, wie es um die Bodenbeschaffenheit des ausgeguckten Geländes bestellt sei. Darauf soll es im Umweltausschuss im Februar Antworten geben. „Die Umweltverträglichkeit spielt bei unseren Planungen eine große Rolle, da es in dem Gebiet einen hohen Grundwasserstand gibt. Das ist aber kein K.o.-Kriterium“, so Wilde. Angesichts der vorangegangenen Diskussionen und Ablehnungen mancher Naturschützer ist sich der Planungsamts-Chef der Sensibilität des Themas bewusst. Wie die Entwässerung werde auch der Artenschutz „intensiv“ geprüft, das Emissions-Gutachten liegt schon vor. Ludger Wilde: „Wir stellen unsere Pläne immer so auf, dass sie vor Gericht Stand halten.“
Klage erwartet
In Sachen Rechtssicherheit glaubt Waßmann, dass gegen den Neubau „auf jeden Fall jemand klagen wird. Die Störfeuer sollten den Baubeginn aber nicht verhindern können“, verweist der Politiker auf die Mehrheit von SPD und CDU, die sich für das Projekt ausgesprochen hatte. Nach vielen Diskussionen (etwa um Sonderbeiträge der SC-Mitglieder und um Grundstücks-Vermarktungswerte) spürt Vereinsvorsitzender Edelstein Rücken- und leichten Aufwind. „Für die anstehende Rückrunde melden wir wohl ein Minikicker-Team an.“