Wambel. Auf dem Dortmunder Hauptfriedhof in Wambel stehen sieben neue Gymnastikgeräte. Die Stationen werden von Jung und Alt gut angenommen, meint die Friedhofsleitung. Aber schließen sich Fitness und sterbliche Ruhe nicht eigentlich aus?
Seit Anfang dieses Jahres stehen sieben Gymnastikgeräte auf dem zentralen Platz des Dortmunder Hauptfriedhofes, dort, wo sechs Wege sternförmig zusammenkommen. „Der Hauptfriedhof ist zu großen Teilen öffentliches Naherholungsgebiet. Deswegen stehen Friedhofsruhe und Gymnastikgeräte nicht in Widerspruch“, versichert Ulrich Heynen, technischer Leiter der Städtischen Friedhöfe.
„Ich benutze regelmäßig, wenn ich hier vorbei komme, mindestens zwei von diesen ,Trimmern’“, lacht Mel, der mit beiden Händen zwei Scheiben in jeweils entgegengesetzter Richtung dreht. Der Elfjährige, der in seiner Freizeit leidenschaftlich Baseball spielt, geht oft mit seiner Tante Vanessa in der großflächigen Grünanlage des Friedhofs spazieren.
Infotafeln helfen
Auch seine Tante Vanessa versucht regelmäßig, ihre Fitness an den aufgestellten Geräten zu stärken. Etwas falsch machen können die beiden kaum, denn auf Infotafeln sind neben den erhofften Wirkungen der Trainingsgeräte auch deren korrekte Handhabung beschrieben.
So soll der Arm- und Schultertrainer nicht nur die entsprechenden Muskelpartien samt Rückenmuskulatur stärken, sondern gleichzeitig die Beweglichkeit der Ellenbogen- und Handgelenke erhöhen sowie die allgemeine Haltung verbessern, wenn beide Scheiben gleichzeitig mit beiden Händen gegeneinander bewegt werden. Die übrigen Geräte sind ebenfalls so konzipiert, dass sie gezielt die Funktionen anderer Körperpartien unterstützen und aufbauen.
„Rotkäppchen“ drehen Runden
„Die neuen Geräte werden sehr gut angenommen“, wissen die Mitarbeiter des Service- und Präsenzdienstes der Stadt, die als „Rotkäppchen“ in der weitläufigen Anlage ihre Runden gehen: Besonders Trimmer, Jogger und Walker unterbrechen ihre Friedhofsrunden, um an den Gymnastik- und Bewegungsgeräten „aufzutanken“.
Aber auch zahlreiche Senioren wagen sich an die Trainingsgeräte, um ihre Mobilität zu testen und zu verbessern, haben die „Rotkäppchen“ beobachtet.
Neuer Untergrund
Die Akzeptanz des Gymnastikplatzes hat bereits ihre Spuren hinterlassen: Rund um die einzelnen Standorte ist der Rasen abgetreten. Hier soll bald der Untergrund so befestigt werden, dass auch bei nassem Wetter die Benutzung möglich ist, ohne das Schuhwerk unnötig zu beschmutzen.
„Wir haben das Ganze als Test angesehen, der sich bewährt hat“, zieht Ulrich Heynen eine erste Bilanz. Die Geräte sind aus Spendenmitteln angeschafft und aufgebaut worden, sie belasten nicht den regulären Friedhofshaushalt.