Dortmund. 502.567 Bestellungen für Champions-League-Tickets sind bei Borussia Dortmund eingegangen. 24.042 Karten für das Spiel in Wembley gibt es. Entsprechend schlecht stehen die Chancen für BVB-Fans, tatsächlich am 25. Mai Zutritt zum Stadion zu bekommen.
Eine halbe Million Bestellungen für 24.042 Tickets liegen Borussia Dortmund für das Finale der Champions League vor. Da wird es knapp für viele Fans. Wir haben ausgerechnet, wie die Chancen für BVB-Fans stehen, das Spiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München live im Stadion verfolgen zu können.
Rein rechnerisch übersteigt die Nachfrage das Angebot um das 20-fache. Doch die Chancen auf die Final-Tickets sind nicht gleich verteilt. BVB-Mitglieder, Dauerkarteninhaber und Mitglieder von Fanclubs haben einen kleinen Vorteil, denn das größte Kontingent der Karten ist für diese Gruppen reserviert. Doch auch hier übersteigt die Nachfrage das Angebot.
Mehrfachbestellungen möglich
Die Schieflage zwischen Angebot und Nachfrage wird freilich etwas geradegerückt, wenn man bedenkt, dass pro Person jeweils zwei Tickets bestellt werden konnten. Wobei nur der Hauptbesteller seine Mitglieds- oder Dauerkartennummer angeben musste. Beim Mitbesteller reichten Name und Anschrift - und der Mitbesteller konnte mehrfach genannt werden. So reduziert sich die Zahl der Bewerber erheblich, wenn sich etwa Ehepartner über Kreuz in die Bewerbungsliste eingetragen haben.
Da aber völlig unklar ist, wie viele Fans diese Möglichkeit tatsächlich genutzt haben, müssen wir im Rechenexempel die vom BVB genannten 502.567 Bestellungen zu Grunde legen.
80 Prozent, also rund 19.000 der Tickets sind für Fan-Clubs, Mitglieder und Dauerkarteninhaber reserviert. Um dieses Kontingent balgen sich rund 80.000 Vereinsmitglieder, 55.000 Dauerkarteninhaber (allerdings gibt es zwischen diesen Gruppen Überschneidungen) sowie die Mitglieder der BVB-Fanclubs. Ein kleines Kontingent wird außerdem die BVB-Fanabteilung unter ihren Mitgliedern verlosen. Aus diesen Gruppen rekrutiert sich der Kreis der aussichtsreichsten Ticket-Bewerber. Konservativ geschätzt bewerben sich hier rund 100.000 Fans um eines der 19.000 Tickets.
10 Prozent der Eintrittskarten, also rund 2400, gehen an Sponsoren, die wiederum einen Teil der Karten verlosen werden. Auch hier wird der Andrang der Fans groß sein.
Borussia DortmundBVB-Reisebüro bekommt ebenfalls Tickets
5 Prozent der Tickets, also lediglich ungefähr 1200, standen dem BVB-eigenen Reisebüro BEST-Travel und den Mitarbeitern der Borussia zur Verfügung. Ab Montagnachmittag, ca. 15 Uhr, konnten sich Fans um die 699 Euro teure Reise mit Flug und Eintrittskarte bewerben. Eine Viertelstunde war das Angebot ausgebucht..
5 Prozent gehen außerdem in den freien Verkauf. Das heißt schlicht: Alle der 502.456 Besteller, die weder Mitglied noch Dauerkarteninhaber sind, landen in diesem Topf. Selbst vorsichtig geschätzt, dürfte diese Zahl bei rund 300.000 Bestellungen liegen, die Chancen auf eines der rund 1200 Tickets sind entsprechend gering.
[kein Linktext vorhanden]Schwarzmarkt treibt Preise in die Höhe
Auf dem Schwarzmarkt explodieren unterdessen die Preise. Händler verlangen vierstellige Beträge für die regulär zwischen 75 und 410 Euro kostenden Karten. Nach oben scheint keine Grenze gesetzt. Dabei ist der Kauf auf dem Schwarzmarkt nicht ohne Risiko. Die Tickets sind personalisiert und dem ursprünglichen Käufer fest zugeordnet. Sollte der Kunde eines Schwarzhändlers am Einlass erwischt werden, ist das Ticket futsch.