Dortmund..
Aus dem Straßenbahncafé Linie 403 tönt „Wir sind die beste Mannschaft im Revier“, unzählige BVB-Fans flanieren über den „Dede- oder wahlweise auch Weidenfeller-Boulevard“. Dann rückt sie wirklich an, die beste Mannschaft im Revier: Das niederrheinische Regionalverbandsteam der Johanniter-Rettungsassistenten geht bei der „Olympiade des Rettens“ in der Profi-Kategorie S an diesem Samstag für Nordrhein-Westfalen an den Start.
Vor zwei Jahren ging die Ausrichtung des zweijährlichen Bundeswettkampfs der Johanniter an Dortmund als Mitglied des Regionalverbands (RV) Östliches Ruhrgebiet – der Meistertrubel war damals natürlich noch nicht abzusehen.
„Wir haben uns aber nun bewusst entschieden, die positive Stimmung mitzunehmen – und im Notfall sind wir gleich vor Ort“, spielt Marco Schauff, Pressesprecher des RV NRW, humorvoll auf das Risikospiel Dortmund-Frankfurt an. Natürlich erschwert die Überschneidung der zwei Megaspektakel den organisatorischen Kraftakt. 40 Landessieger-Teams mit jeweils zehn Mitgliedern aus ganz Deutschland gilt es beim Bundeswettkampf zu betreuen – über die Altersklassen A, B und C geht es bis zu den sechsjährigen Schulsanitätern hinunter.
Schwarz-gelbe Passanten
Doch alles läuft glatt und so können sich Manuel Boveleth und seine drei Kollegen voll auf den Wettkampf konzentrieren: Am Straßenbahnwaggon liegen ein „halbverbrannter“ Statist und seine Freundin mit einem offenen Bruch. Da heißt es: Blitzschnell Lage checken, Opfer stabilisieren und zudecken. Nach knapp eineinhalb Minuten stattet Boveleth Schiedsrichterin Kathrin Spannagel Bericht über die Diagnose und angedachte Rettungsmaßnahmen ab, gleichzeitig kommuniziert er mit seinem Team: „Braucht ihr Sauerstoff? Wen verladen wir zuerst?“
„Patient“ Stephan Schlechter fühlt sich gut umsorgt. „Kommunikation, vor allem auch mit den Patienten, ist Kern einer jeden guten Rettungsaktion“, betont Kathrin Spannagel. Es ist deshalb ein Hauptziel des Wettkampfs, die Teams darin weiter zu schulen.
Ein schwarz-gelber Passant macht sich über eine missglückte Rettungsaktion von Sechs- bis Elfjährigen lustig, doch seine Begleiterin bringt es auf den Punkt: „Du Oberfan wüsstest gar nicht, was du in so einer Situation machen müsstest – die kleinen Helden hier sind in ein paar Jahren Profis!“