Essen.. Weil bei einem Osterfeuer in Dortmund zwei Kaninchen verbrannten, fordern Tierschützer ein Umdenken - dazu könnte auch das Aus für den Brauch zählen.

Bei einem Osterfeuer in Dortmund-Großholthausen sind zwei Kaninchen bei lebendigem Leibe verbrannt. Nun denken Tierschützer über ein Aus für den Brauch nach. "Wenn sich heraus stellt, dass bei dem Osterfeuer alle Vorgaben eingehalten wurden, sollte man überlegen, ob man solche Bräuche vielleicht einfach lässt", sagt Vanessa Reithinger, Wildtierexpertin bei der Tierschutzorganisation Peta.

Dass Dortmunder Umweltamt schreibt vor, dass Osterfeuer kurz vor dem Anzünden umgeschichtet werden, um versteckten Tieren die Möglichkeit zur Flucht geben. Ob dies beim Osterfeuer in Großholthausen auch passiert ist, ist noch unklar. Generell seien Osterfeuer aber eine Gefahr für Wildtiere, sagt Reithinger.

Osterfeuer gefährden Kaninchen, Igel und Hasen

"Die Reisighaufen aus denen Osterfeuer bestehen, sind ein idealer Unterschlupf für zahlreiche Tierarten wie etwa Vögel, Igel, Kaninchen oder Hasen." Wird das Osterfeuer angezündet, kann dieser Unterschlupf aber schnell zur tödlichen Falle werden.

Auch mit lauten Rufen ließen sich versteckte Kaninchen und Igel nicht vertreiben. "Für sie lauert die Gefahr außerhalb. Dort stehen Hunderte Menschen, der Boden vibriert und es ist laut", erklärt Reithinger. Die Tiere bemerken die Gefahr oft erst, wenn es zu spät ist.

Auch der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt deshalb "auf die Tradition zu verzichten oder entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu treffen." Deshalb sollten die Hölzer erst kurz vor Anzünden des Osterfeuers aufgehäuft oder, wie in Dortmund vorgeschrieben, zumindest umgeschichtet werden.

Peta-Expertin Reithinger wäre es aber lieber, die Deutschen würden in Zukunft komplett auf Osterfeuer verzichten: "Vielleicht können wir Ostern dann etwas tierfeundlicher feiern." (fel)

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